Die doppelte Staatsbürgerschaft bleibt also Wunschtraum. Es ist nicht leicht nachvollziehbar, wenn das sogenannte Vaterland jenen Nachkommen, deren Väter und Großväter für Gott, Kaiser und Vaterland gekämpft haben, diese eben verweigert. Ein wertvolles Dokument, ein identitätsstiftender Nachweis Österreicher zu sein, wird uns Südtirolern also nicht gewährt.
Das ist eine herbe Enttäuschung, gerade auch, weil es uns in der schwierigen Arbeit zum Erhalt der Kultur wesentlich gestärkt hätte, so aber der Assimilierung Vorschub geleistet wird. Das Schicksal scheint uns wieder einmal einen bösen Strich zu spielen, eben auch mit dem Argument, dass die doppelte Staatsbürgerschaft die Südtiroler spalten könnte. Sicher ist, dass die Südtiroler jetzt eher mit dem Begriff Vaterland gespalten werden.
Hier muss echt die Frage erlaubt sein, waren es die tausende Südtiroler, die für Gott, Kaiser und Vaterland sterben mussten, nicht wert, wenigstens ihren Nachkommen die österreichische Staatsbürgerschaft zu ermöglichen?
Ivo Hechensteiner/ St. Pauls