Am 10. Februar findet wie alljährlich das Gedenken an Tausende von Italienern statt, die für die Verbrechen der Faschisten an den in den istrischen und dalmatinischen Küstengebieten lebenden Volksgruppen bezahlt haben. Eine Delegation des SHB hat im Gedenken an alle Opfer heute um 7 Uhr am Denkmal für die Foibe-Opfer ein Blumengebinde niedergelegt.
Wie in Südtirol wurde über Jahrzehnte mit Gewalt und Unterdrückung versucht, den dortigen einheimischen Slowenen und Kroaten, besonders nach der Machtübernahme der Faschisten, ihre nationale Identität und Sprache zu rauben und sie zu Italiener zu machen. Mehr als 5000 Italiener, darunter viele Kinder und Frauen, wurden damit in diesem Gebiet Opfer feiger Rache, die hauptsächlich durch das faschistische Regime ausgelöst wurde.
Es ist ein schöner Akt, dass alljährlich dieser armen Menschen gedacht und ihnen in Bozen auf der Quireiner Promenade ein Gedenkstein gewidmet ist.
Dies besonders deshalb, weil sehr viele Flüchtlinge aus dem istrischen und dalmatinischen Gebiet in Südtirol eine neue Heimat gefunden haben und die meisten sich gut integriert haben. Dazu zählt auch, dass sie verstanden haben, dass auch Südtirol seine eigene Geschichte hat und vom Faschismus terrorisiert wurde wie damals die Kroaten und Slowenen.
Wenn man der etwa 5000 italienischen Opfer gedenkt und die zuvor mindestens 30.000 von den italienischen Faschisten ermordeten Slowenen ausblendet, dann ist das Gedenken aber höchst einseitig und nationalistisch.
Auch an die Tausenden von deutschen Soldaten, Volksdeutschen, Kroaten usw., die in die Karsthöhlen geworfen wurden, sollte zumindest in Bozen gerechterweise auch gedacht werden.
Dies hat der SHB mit einem Blumengebinde mit den Schleifen „Im Gedenken aller Opfer“/ „Der Südtiroler Heimatbund“, das er heute früh niederlegte, auch getan.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes