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Wegen Flughafen: Kalte Dusche für Einkaufszentrum „Twenty“ – Nur noch 500 Personen gleichzeitig ins Gebäude

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Wegen Flughafen: Kalte Dusche für Einkaufszentrum „Twenty“ – Nur noch 500 Personen gleichzeitig ins Gebäude

„Die Wirtschaft braucht den Flughafen“, diese und ähnliche Behauptungen werden oft ins Feld geführt, wenn es um den Bozner Flugplatz geht. Zumindest für das Einkaufszentrum „Twenty“ könnte der Flughafen nun teuer werden. Wie der „Corriere dell’Alto Adige“ in seiner heutigen Ausgabe berichtet, hat das Verwaltungsgericht bestätigt, dass aufgrund der Lage des Einkaufszentrums im Risikoplan des Flughafens nur noch 500 Personen gleichzeitig ins Gebäude dürfen. Dieses Urteil ruft einen Aspekt in Erinnerung, der in den bisherigen Flughafendiskussionen kaum angesprochen wurde: Die Entwertung der umliegenden Zonen durch den Flughafen!

Seit fast zehn Jahren tobt ein Rechtsstreit um das Einkaufszentrum, welches von der Verkaufsfläche nun fast so groß ist wie das „Kaufhaus Tyrol“ in Innsbruck. Wegen der Konzessionen und Ermächtigungen rund um das Kaufhaus wird seit geraumer Zeit gegen den ehemaligen Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli ermittelt. Nun bekommt die Geschichte eine weitere Episode.

Zur Erinnerung: Im Oktober 2011 wurde der Flughafen-Risikoplan in den Bauleitplänen der Gemeinden Bozen, Leifers und Pfatten eingetragen. Dabei gibt es A-Zonen mit hohem Risiko, B-Zonen mit mittlerem Risiko und C-Zonen mit geringem Risiko. Neue Projekte bzw. Gebäude müssen den Normen für die einzelnen Risikobereiche entsprechen. Da das „Twenty“ in der C-Zone liegt, dürfen laut Verwaltungsgericht nur noch 500 Personen gleichzeitig ins Einkaufszentrum.

„Was das für eine Struktur mit 80 Geschäften bedeutet, kann sich jeder ausmalen“, so Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit. Auch wenn eine Überwachung der Schwelle in der Praxis sehr schwierig ist, hat Bozens Kommissar Michele Penta laut „Corriere dell’Alto Adige“ vor einer möglichen Schließung des Kaufhauses gewarnt. Für die Süd-Tiroler Freiheit muss im Zuge einer ganzheitlichen Flughafendiskussion auch dieser Aspekt aufs Tapet: „Unabhängig des Ausgangs dieses Rechtstreits – Grundstücke im erweiterten Einzugsgebiet des Flughafens werden durch den gesetzlich vorgeschriebenen Risikoplan entwertet“, so Zelger abschließend.

Stefan Zelger,
Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit

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