Cristian Kollmann, Toponomastikexperte der Süd-Tiroler Freiheit, appelliert an die Südtiroler Gemeinden, eine wissenschaftliche Vorgehensweise bei der Übersetzung von Straßennamen zu finden.
In Südtirol bestünden Unsicherheit und Missverständnisse über die Übersetzbarkeit nicht nur von Orts- und Flurnamen, sondern auch von Straßennamen. Dies habe zur Folge, dass jede Gemeinde nach eigenem Gutdünken Straßennamen ins Italienische übersetze, teilübersetze oder einzig auf Deutsch oder Ladinisch führe.
Kollmann wünscht sich, dass die Gemeinden ausschließlich nach wissenschaftlichen Kriterien vorgehen. Lobend hebt er das Beispiel „Dorfstraße“ in der Gemeinde Pfalzen hervor, weil der Straßenname dort unübersetzt vorkomme. Doch in der Mehrheit der Fälle erscheine die Dorfstraße übersetzt als „via Paese“, „via del Paese“, seltener seien die Übersetzungen „via del Borgo“, „via del Villaggio“ und „via Centrale“.
„Alles zu aufgesetzt und daher überflüssig!“, urteilt Kollmann, denn das Konzept der Dorfstraße habe im Italienischen keine genaue Entsprechung und sei daher nicht übersetzbar! Die „via (del) Paese“ sei nichts anderes als eine „Wort-für-Wort-Übersetzung“, die im Italienischen keinen Sinn ergebe und daher außerhalb von Südtirol gar nicht zu finden sei.
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit