Am 27. Februar 2016 fand von 14 bis 19 Uhr in der EURAC in Bozen die Jugendveranstaltung zum Südtirol-Konvent statt. Dabei erhielten Jugendliche ab 16 Jahren die Möglichkeit ihre Ideen und Anliegen zur Zukunft Südtirols einzubringen. Sehr viele volkstumspolitische Themen wurden diskutiert.
Die Methode der Zukunftswerkstatt in Bozen, die für junge Erwachsene angeboten wurde, unterscheidet sich von der des Open Space darin, dass alle Arbeitsschritte von Moderatoren begleitet werden. Im Plenum konnten die Jugendlichen am Samstag ihre Themen vorbringen und im Anschluss mittels eines Punktesystems darüber abstimmen, welche daraus tatsächlich in Arbeitsgruppen diskutiert werden sollten.
Die anschließende Arbeit in den Kleingruppen gliederte sich in drei Phasen: In der ersten sammelten die Teilnehmer Kritik, in der zweiten Ideen und Vorschläge. In der abschließenden Realisierungsphase wurden diese konkretisiert und weiterbearbeitet, um zu einer Themensammlung mit verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten und Vorschlägen zu kommen.
Die Zukunftswerkstatt wurde von Young+Active, der Servicestelle für Kinder- und Jugendpartizipation im Südtiroler Jugendring, und der Sozialgenossenschaft OfficineVispa zusammen mit dem Verein La Vispa Teresa moderiert. Ihr Ziel: „Die Sichtweise von jungen Menschen aufzeigen, in welchen Bereichen sich Südtirol in den nächsten Jahren verändern soll.“
Beim Einbringen der Themen waren die Jugendlichen enthusiastisch: Viele meldeten sich zu Wort. 27 Themen wurden so gesammelt. Davon wurden jene 14 weiterbearbeitet, die von den Anwesenden die meisten Punkte erhielten: Begnadigung der Südtirol-Aktivisten, Friedliches Zusammenleben der Sprachgruppen in Südtirol, Erhalt des Proporz, Direkte Demokratie und Partizipation, Recht auf muttersprachlichen Unterricht, Selbstbestimmung, Sportautonomie für Südtirol, Europaregion Tirol, Europäischer Pass, Verbesserung des Schulsystems, Jugend in der aktiven Politik, Toponomastik, Vollautonomie, Mobilität, Integration, Stärkung der Jugendverbände in Südtirol.
Nicht durchsetzen und somit auch nicht weiter diskutiert wurden folgende Themen: Kompetenzausbau für Südtirol, Erhalt der Zwei- und der Dreisprachigkeit in Südtirol, ein gemeinsames Kultur- und Schulamt, Steuerhoheit für Südtirol, Wählen ab 16, Südtirol in der europäischen Union, mehr Universitätsfakultäten in Südtirol, Übertragung der Kompetenzen der Region an das Land, Wohnbauföderung für junge Familien und Energiepolitik.
Dabei zeigte sich, dass die Anliegen der Jugendlichen weitgehend mit jenen übereinstimmen, die auch bei den regulären Open Spaces geäußert wurden. Die Ergebnisse der beiden Veranstaltungen vom 27.02.16 bilden zusammen mit den Ergebnissen der anderen Open Spaces die Grundlage für die Weiterarbeit im Forum der 100 und im Konvent der 33.
Die letzten beiden Open Spaces finden am 4. März im Kulturhaus in Stern im Gadertal und am 5. März in der Bozner EURAC statt.
Einige der Themen vom Südtirol-Konvent in Bozen:
Bericht – Tagesschau Rai Südtirol
Fotos (Quelle: konvent.bz.it):