Nachdem vor etwa einem Monat die Tiroler mit der Errichtung eines Grenzzauns quer durch die Europaregion geschockt wurden, scheint zumindest für den Augenblick wieder Entwarnung angesagt zu sein, stellt SHB-Obmann Roland Lang in einer Aussendung fest.
Es ist allerdings besonders für die Südtiroler unverständlich, dass die Nachrichten über die weiteren Entwicklungen an der Unrechtsgrenze am Brenner, Innichen und dem Reschen nicht aus Österreich und Wien, sondern aus Rom vernommen werden müssen. Wie gut sind die politischen Verbindungen mit Wien? Hier zeigt sich klar, so der SHB, dass die Südtiroler keine Österreicher mit Pass sind. Leider!
Der Südtiroler Heimatbund ist gewiss der Letzte, der irgendein Vertrauen in die italienischen Politiker hat. Zu oft sind die Südtiroler nach dem Ersten Weltkrieg von Rom belogen und betrogen worden.
Allerdings haben die Aussagen des italienischen Staatssekretärs für Europa- Angelegenheiten, Sandro Gozi, eine gewisse Logik. Österreich mit dieser Regierung ist nicht der selbstbewusste Staat, der sich über EU-Verträge hinwegsetzt, nicht einmal wenn es um die derzeitige Flüchtlingswelle geht.
Wenn der österreichische Bundeskanzler wegen der Grenzsperren durch den EU-Kommissionspräsidenten gerügt wurde, so wurden diese wahrscheinlich in Wien schnellstens wieder verworfen.
Nun werden die nächsten Wochen zeigen, was Sache ist. Für uns Südtiroler wäre die neuerliche Passkontrolle an den Grenzen zu Nord- und Osttirol jedenfalls ein unverständlicher Akt und ein riesiger Rückschritt.
Ist eine klare Stellungnahme aus Wien zu den Äußerungen Roms, dass es keine Grenzzäune geben wird, zu viel verlangt? Wo bleiben die sonst so groß verkündeten guten politischen Verbindungen zu unserer Schutzmacht? Was nützen sie wirklich, wenn sie gebraucht werden? Schließt Lang.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes