Anlässlich des Tags der Frau bedankte sich die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, heute mit einem Blumenstrauß bei Hermine Orian, einer der letzten noch lebenden Katakombenlehrerinnen, für ihren mutigen Einsatz zum Erhalt der deutschen Sprache in Süd-Tirol.
Der Mut, den die heute 96 Jährige und ihre Kolleginnen und Kollegen damals aufgebracht haben, ist bewundernswert.
Während der Faschistenzeit der deutschsprachigen Bevölkerung von Süd-Tirol Deutschunterricht zu geben, war streng verboten. Die Gefahr von den italienischen Polizeikräften entdeckt und eingesperrt oder verbannt zu werden, war groß. Davon ließ sich Hermine Orian aber nicht abschrecken: „Wir sahen es als eine Selbstverständlichkeit und unsere Pflicht an, tätig zu werden“ so Hermine Orian.
Frau Orian ist noch unter Österreich, im April 1919, in Kurtasch geboren und hat als kleines Mädchen die Beerdigung der Katakombenlehrerin Angela Nikoletti miterlebt. Nikoletti ist nach ihrer Haftstrafe im Gefängnis ― wegen verbotenem Deutschunterricht ― schwer krank heimgekehrt und mit erst 25 Jahren verstorben.
Dass wir Süd-Tiroler heute ein Recht auf den muttersprachlichen Unterricht haben, ist ein schwer errungenes Recht, welches wir mutigen Katakombenlehrern und –lehrerinnen wie Hermine Orian zu verdanken haben. Keinesfalls darf dieses Recht durch leichtsinnige Sprachexperimente auf Spiel gesetzt werden.
L.-Abg. Myriam Atz Tammerle
Süd-Tiroler Freiheit
Video mit Hermine Orian anlässlich der Initiative doppelte Staatsbürgerschaft: