Befürworter des Flughafens argumentieren gerne, dass der Flughafen nach dem neuen Konzept in den nächsten fünf Jahren nur 2,5 Millionen Euro pro Jahr kosten würde. Dies ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit.

Neben den 2,5 Millionen Euro des Landes will die Handelskammer die ersten fünf Jahre ebenfalls diese Summe beisteuern. Die Handelskammer ist eine öffentliche Institution und damit zum Teil mit Steuergeldern finanziert¹.

Treffen die Vorhersagen des neuen Flughafenkonzepts zu, werden die nächsten 20 Jahre 43,6 Millionen Euro in den Flughafen gesteckt². Sollte tatsächlich ein eigener Bahnhof mitsamt Fußgängerunterführung gebaut werden, kommen noch Kosten von mindestens 3,4 Millionen Euro hinzu. Ebenfalls nicht im neuen Konzept enthalten sind die notwendigen Arbeiten am Anflugsverfahren. Durch die Lage Bozens im Talkessel mit den umgebenden Bergen, ist die Landung für die Piloten sehr schwierig. Sie brauchen eine spezielle Ausbildung und viel Erfahrung. Gelandet kann bisher nur bei ausreichender Sicht werden. Starts und Landungen können zudem nur Richtung Süden erfolgen. Andere Flughäfen wie jener in Innsbruck verfügen über moderne Anflugtechniken. Eine Modernisierung würde in Bozen zusätzliche Millionen kosten. Auch diese sind im neuen Konzept nicht enthalten!³ Niki Lauda, Pilot und Flugunternehmer, hat im März 2010 auf dem Südtiroler Wirtschaftsforum Klartext gesprochen: „9% Anflugwinkel sind zu viel, vergesst Bozen und konzentriert euch auf Innsbruck!“⁴

Sollten die kalkulierten Summen nicht eintreffen, muss der Steuerzahler für den darüberhinausgehenden Verlust aufkommen. Seit dem Jahre 2009 ist die ABD zu hundert Prozent eine „Inhouse-Gesellschaft“ der Autonomen Provinz Bozen. Das heißt, sie führt für das Land Süd-Tirol den Flughafen Bozen.⁵ Verluste des ABD muss das Land, und damit der Steuerzahler, ausbügeln!