Sollte die Süd-Tiroler Bevölkerung am 12. Juni mehrheitlich mit Nein stimmen, wird das Land bei der Betreibergesellschaft ABD aussteigen bzw. diese veräußern. Das bedeutet, dass keine Steuergelder mehr in die Anlage gepumpt werden.
Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig die Schließung des Flughafens. Private Investoren könnten die Anlage ohne Ausbau übernehmen und weiterhin Privat- und Charterflüge zu Urlaubsdestinationen anbieten. Einflussreiche Süd-Tiroler Unternehmer sollen diese Option bereits prüfen.1 Damit bliebe der Flughafen auch für Geschäftsleute bzw. große Unternehmen erhalten. Die meisten Touristen kommen heute schon mit Charter- und nicht mit Linienflügen. Es wäre nach einem Nein wahrscheinlich weiterhin möglich, von Bozen aus in den Urlaub zu fliegen.
Was entfallen würde, wären die in der Vergangenheit kläglich gescheiterten Linienflüge. Da die direkte Subventionierung von Airlines per Gesetz nicht erlaubt ist, werden in der Regel und in der Vergangenheit Streckenverträge abgeschlossen. Bezuschusst wurden (bzw. sollen werden) also nicht die Fluggesellschaften, sondern die Linien die sie beflogen. Diese Verträge sind aber relativ langfristig und deshalb oft von Nachteil für die Fluganbieter. Sie haben geringen dadurch geringen Gestaltungsspielraum und mussten öfters auch mit leeren Flugzeugen starten.
Mit einem Nein würde aber die Unterstützung mit Millionen von Steuergeldern endlich eingestellt.
1 Wochenmagazin FF, Nr. 08/2016, Seite 18.