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Gebrochene Versprechen: Noch größerer Flughafen geplant?!

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Gebrochene Versprechen: Noch größerer Flughafen geplant?!

Über kaum ein Thema wurde in der Vergangenheit so viel gelogen wie über den Flughafen. In wenigen Bereichen wurden so viele Verspechen und Abmachungen gebrochen.

Bereits beim ersten großen Ausbau 1997 hatte die Landesregierung die Gegner der Anlage diskreditiert und mit Versprechungen um sich geworfen. So war die Rede davon, dass nach dem Ausbau „Lärm und Umweltbelastung verringert sowie größere wirtschaftliche Nutzung zugunsten der Volkswirtschaft unseres Landes ermöglicht [werden].“1 Der Flughafen, so die Landesregierung, werde sich bereits mit 3,3 Starts und Landungen pro Tag rentieren.2 20 Jahre und 120 Millionen Euro später weiß man, dass sich kein Versprechen bewahrheitet hat! Trotz hoher direkter und indirekter Zuschüsse mussten „Tyrolean“, „Air Alps“ und „Darwin Airline“ Bozen wieder verlassen. Sie alle waren gescheitert!

Angst gemacht wurde der Bevölkerung auch mit falschen Drohungen bezüglich Militärflügen. Im Juni 2013 musste sich die Fluglinie „Air Alps“ aufgrund von wirtschaftlichen Turbulenzen endgültig vom Flughafen Bozen zurückziehen. Angesichts des drohenden Stillstandes warnte der damalige Landeshauptmann eindringlich davor, dass mit dem Ende der zivilen Luftfahrt die Militärflüge drastisch ansteigen würden. Die Folgezeit nach dem Aus von „Air Alps“ und nach dem späteren Scheitern der „Darwin Airline“ bewiesen aber, dass dem nicht so war bzw. ist. Das Fluggerät der Militärs hob nicht öfter ab als sonst auch. Ende August 2015 genehmigte der italienische Ministerrat zudem ein Dekret, mit welchem der Übergang der Regionalflughäfen an die Regionen und autonomen Provinzen festgeschrieben wurde.

Der Ausbau der Start- und Landebahn war seit jeher ein Hauptkritikpunkt der Flughafengegner. Im Juli 2007 wurde ein langes Mediationsverfahren zum Flughafen abgeschlossen. Insgesamt nahmen 53 Organisationen daran teil. Die von der Landesregierung initiierte Mediation kostete rund 230.000,- Euro.3 Das im Konsens erzielte Hauptergebnis war die Einigung, die Start- und Landebahn nicht zu verlängern. Die Landesregierung hat im September 2007 auch einen entsprechenden Beschluss gefasst. Mit dem neuen Konzept steht die Verlängerung der Start- und Landebahn nun ganz oben auf der Agenda. Und nicht nur das!

Bereits jetzt lassen die Flughafenbetreiber eine Geheimstudien ausarbeiten, mit dem Ziel, die Start- und Landebahn nach der Volksbefragung nicht nur auf die versprochenen 1.462 Meter auszubauen, sondern sogar auf 1.700 Meter. Transparenz schaut auch im Jahre 2016 anders aus!

1 Information der Südtiroler Landesregierung: „Der Flughafen“, Seite 2.

2 Information der Südtiroler Landesregierung: „Der Flughafen“, Seite 4.

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Flughafen mit erheblichen Umwelt- und Lärmbelastungen verbunden
2,5 Millionen Euro pro Jahr? Von wegen!

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