„Viele im öffentlichen Dienst stehende Italiener haben unzureichende berufsbezogene Deutschkenntnisse und machen nur willkürlich davon Gebrauch.“ Zu diesem vernichtenden Urteil kommt nicht „nur“ die Süd-Tiroler Freiheit, sondern der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages. Eine entsprechende Studie ist seit wenigen Wochen öffentlich zugänglich.
„Der Befund stammt aus dem Jahr 1996 und ist leider immer noch aktuell“, stellt Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion und Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit fest. „Die unzähligen Beschwerden wegen Missachtungen der Zweisprachigkeitspflicht, die an die Bewegung herangetragen werden, zeigen, dass sich die Situation in den letzten 20 Jahren nicht verbessert hat. Im Gegenteil: Immer mehr Dienste werden vom Staat digitalisiert und Bürgern wie Unternehmern vorgeschrieben. Viele dieser Dienste werden jedoch ausschließlich in italienischer Sprache angeboten!“ Als letztes Beispiel nennt Zelger die elektronische Kündigung von Arbeitsverhältnissen, welche ein einsprachiges Bürokratiemonster sei. Aber auch sonst komme es ständig zu Problemen: „Ob beim NISF, dem Krankenhauspersonal oder den Carabinieri ‑ die ‚Siamo-in-Italia-Mentalität‘ hält sich nach wie vor hartnäckig. Die Pflicht zur Zweisprachigkeit, eine Säule der Autonomie, wird munter und ohne Folgen ignoriert“, gibt die Süd-Tiroler Freiheit zu bedenken.
Die Bewegung ist trotzdem weit davon entfernt zu resignieren. Die Süd-Tiroler Freiheit wird sich auch weiterhin für die Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht im öffentlichen Dienst einsetzen. Dazu wurde die Arbeitsgruppe „Recht auf Muttersprache“ gegründet und die Internetseite www.suedtiroler-freiheit.com/
Stefan Zelger,
Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit
stefan.zelger@suedtiroler-freiheit.com
Die genannte Studie können Sie hier nachlesen: