Die Ortsgruppe der Süd-Tiroler Freiheit in Tramin spricht sich gegen die Anbringung von insgesamt neun Überwachungskameras im Unterlandler Weindorf aus. Die Bewegung fordert Gemeinderat und -ausschuss dazu auf, von diesem sinnlosen und teuren Projekt Abstand zu nehmen! Der Überwachungswahn würde mit über 100.000 Euro zu Buche schlagen.
Die Gemeindeverwaltung ließ bereits ein Vorprojekt ausarbeiten. Demnach ist die Anbringung von vier Überwachungskameras an den Dorfeinfahrten geplant. Diese Kameras würden automatisch die Kenntafeln der Autos lesen und feststellen, ob die Autosteuer und Versicherung bezahlt wurden. Die Gemeinde hat davon nichts, da die Autosteuer das Land kassiert. Weitere fünf Überwachungskameras sollen helfen, Einbrüche zu verhindern bzw. besser aufzuklären, so zumindest der fromme Wunsch der Gemeindeoberen. Die geplanten Standorte sind die Parkplätze vor dem Friedhof und dem Schwimmbad, die „Gänsplätzen“, der Mindelheimer-Parkplatz und der Dorfplatz.
„Natürlich gilt es die Bevölkerung bestmöglich vor Einbrüchen zu schützen. Die Frage ist aber wie“, gibt Stefan Zelger von der Süd-Tiroler Freiheit zu bedenken. „Mit Kameras vor dem Schwimmbad und dem Friedhof werden sich Einbrecher wohl kaum abschrecken lassen. Die ohnehin klamme Gemeindekasse sollte für sinnvollere Zwecke genutzt werden!“
Die Kosten für die Kameras belaufen sich auf über 100.000 Euro. Ob und in welcher Höhe sich das Land an der Finanzierung beteiligt ist noch unklar. Die Betreuung bzw. Auswertung der Kamerabilder müsste die ohnehin schon ausgelastete Dorfpolizei übernehmen. „Das Projekt ist nur ein weiteres Prestigeprojekt, angestoßen von der Bezirksgemeinschaft. Damit werden die Bürger im öffentlichen Raum noch stärker überwacht. Für mehr Sicherheit wird es aber kaum sorgen“, zeigt sich die Süd-Tiroler Freiheit abschließend überzeugt.
Stefan Zelger,
Ortssprecher der Süd-Tiroler Freiheit in Tramin und Mitglied der Landesleitung