Das Dokumentationszentrum unter dem Siegesdenkmal hat am 9. April in Donostia (Baskenland) von der Jury des europäischen Museumspreises eine „special commendation“, ein besonderes Lob, erhalten.
Die Jury begründete ihr Lob mit folgenden Worten: „Die Ausstellung setzt ein umstrittenes Denkmal, das lange als Brennpunkt von Kämpfen um Politik, Kultur und regionaler Identität diente, neu zusammen. Das Projekt ist eine sehr mutige und professionelle Initiative zur Förderung von Humanismus, Toleranz und Demokratie.“
Von Cristian Kollmann, Bozner Bürgermeisterkandidat der Süd-Tiroler Freiheit, kommt für das Lob der Jury alles andere als Gegenlob. Er teilt mit: „Aus wissenschaftlich-historischer Sicht darf dieses Denkmal, so wie es sich nach wie vor präsentiert, niemals als ‚umstritten‘ bezeichnet werden, sondern als das, was es ist: Ein Denkmal, das als faschistisches Kulturverbrechen bis heute unverändert mit einer beleidigenden Botschaft für alle Welt sichtbar bleiben soll! Ebensowenig sehe ich im Kellermuseum einen Beitrag zur ‚Förderung von Humanismus, Toleranz und Demokratie‘, höchstens einen Beitrag zur nachhaltigen Verharmlosung und seichten Aufbereitung der Geschichte des Faschismus.“
Kollmann wundert sich: „Warum wird im Kellermuseum nicht erklärt, aus welchen Gründen über Jahre hinweg viele Menschen gegen das Denkmal waren? Warum wird nicht dokumentiert, dass auch in neuester Zeit Protestmärsche gegen das Denkmal stattgefunden haben? Warum wird nicht erklärt, dass das Denkmal auch noch nach 1945 von italienischen Nationalisten instrumentalisiert wurde und es bis heute wird?“
Kollmanns Fazit: „Das Kellermuseum verdient sich kein besonderes Lob! Dieses wäre nur dann angebracht, wenn die Geschichte des Faschismus lückenlos dokumentiert und darauf hingewiesen würde, dass dieser in die Gegenwart hereinstrahlt. Dies und nichts anderes wäre wahrlich mutig gewesen! Doch die Wahrheit ist nicht erwünscht, weder an der Oberfläche, noch im Keller!“
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit Bozen