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Beschlussantrag: NEIN zum Flughafen!

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Das Referendum um die Zukunft des Flughafens rückt immer näher. Da Meran eine der wichtigsten Tourismusstädte in Süd-Tirol ist und zweitgrößte Stadt Süd-Tirols, sollte auch der Meraner Gemeinderat ein klares NEIN zum Flughafen aussenden. Deshalb stellt, Christoph Mitterhofer, einen Beschlussantrag um der Geldverschwendung ein politisches Nein entgegenzusetzen.

Am 12. Juni wird das Süd-Tiroler Volk über die Zukunft des Flughafens abstimmen. Bei einem Nein wird die öffentliche Finanzierung eingestellt; bei einem Ja wird die Anlage ausgebaut. Da in den Flughafen bereits 120 Millionen Euro gesteckt wurden, in den nächsten 20 Jahren (im besten Fall) weitere 43,6 Millionen Euro folgen sollen, und zusätzliche Umweltbelastungen mit einem Ausbau einhergehen, ist es ein Thema, das auch unsere Gemeinde angeht.

Befürworter behaupten, dass der Flughafen in den nächsten fünf Jahren nur 2,5 Millionen Euro pro Jahr kosten würde. Dies nur ein Teil der Wahrheit. Neben den 2,5 Millionen Euro des Landes will die Handelskammer die ersten fünf Jahre ebenfalls diese Summe beisteuern. Im Konzept nicht eingerechnet sind zudem die Kosten für ein neues und notwendiges Anflugsystem und einen möglichen Bahnhof bei St. Jakob. Sollten die schönen Vorhersagen nicht eintreffen, muss der Steuerzahler für jeden weiteren Verlust aufkommen, da die ABD zu hundert Prozent eine Gesellschaft des Landes ist.

Oberste Priorität wird im neuen Flughafenkonzept den Linienflügen eingeräumt. Es nennt dabei absteigende Prioritäten: Rom, Wien, London, Amsterdam. Alle diese Destinationen werden von Innsbruck und Verona aus bereits bestens bedient. Von Innsbruck aus kann man täglich mehrmals nach Wien, Amsterdam und London fliegen. Verona bietet Billigflüge zu den Flughäfen London „Stanstead“ und London „Gatwick“. Von beiden genannten Flughäfen in unmittelbarer Nähe zu Süd-Tirol kann man alle wichtigen Verkehrskreuze erreichen! Daneben fährt viermal am Tag der Schnellzug „Frecce“ nach Rom.

Haltlos ist auch die Behauptung, wonach Süd-Tirol schwer zu erreichen sei. Im Kalenderjahr 2014 wurden insgesamt 28,43 Mill. Nächtigungen und 6,14 Millionen Ankünfte erhoben. Nimmt man die Kennzahl Tourismusintensität als Gradmesser, weist Süd-Tirol eine der höchsten Dichten ganz Europas auf. Auch die letzte Sommersaison ging als Rekordsaison in die Geschichte ein, obwohl der Flughafen in dieser Zeit stillstand! Nebenbei reisen schon jetzt vier Prozent der Touristen mit dem Flugzeug an, ohne dass die Zubringerdienste nennenswert beworben werden.
Zu nennen sind bei einem Ausbau des Flughafens auch die zu erwartende Lärm- und Umweltbelastung. Bei den geplanten Passagierzahlen würde alle zehn Minuten ein Flugzeug starten oder landen. Bei Vollschub entspreche dies einer Lärmbelastung von ca. 130 Dezibel. Die menschliche Schmerzgrenze liegt bei 120 Dezibel. Kaum kompatibel mit dem Image als „Klimaland Süd-Tirol“ ist der Ausbau des Flughafens auch in Sachen Schadstoffe. Steigen würden vor allem der Ausstoß von Stickoxiden und CO2. Der CO2-Ausstoß pro Passagier und Kilometer ist im Flugzeug etwa drei Mal höher als bei einem Pkw, zehn Mal höher als beim Zug und sogar 20 Mal höher als bei Bussen.

Gerade Meran als die „Tourismus Destination“ im Land, hat sicher einen nicht unerheblichen Faktor bei der Mitsprache zum Flughafen. Deshalb sollte man hier als Gemeinde ein Zeichen setzten und auch solidarisch sein mit den Anrainern des Flughafens, welche direkt dem Lärm und der Umweltverschmutzung ausgesetzt sind.

Dies alles vorausgeschickt stellt der Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit folgenden Beschlussantrag:

1. Der Gemeinderat von Meran spricht sich gegen das von der Landesregierung vorgelegte Gesetz zur Zukunft des Bozner Flughafens aus.

2. Der Gemeinderat von Meran empfiehlt, bei der Volksbefragung am 12. Juni mit Nein zu stimmen.

3. Der Gemeinderat von Meran fordert die Landesregierung dazu auf, die Zubringerdienste zu den nahegelegenen und gut funktionierenden Flughäfen von Innsbruck und Verona auszubauen. Sowie den Fokus auf den Ausbau des Schienennetzes zu legen, sowie den Ausbau dessen Verbindungen.

Christoph Mitterhofer,
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Meran

Ergebnis der Abstimmung:

Das Ergebnis der Abstimmung wird hier nach Erhalt veröffentlicht.

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