Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Frauen macht am heutigen Equal Pay Day darauf aufmerksam, dass Frauen bei gleicher Arbeit, gleicher Leistung und gleicher Qualifizierung immer noch wesentlich weniger verdienen als Männer.
Aufgrund dieser finanziellen Benachteiligung verdienen Frauen für die geleistete Arbeit nicht nur weniger, sondern können auch weniger Beiträge für die Rente einbezahlen. Daraus folgt, dass Frauen häufiger von Altersarmut betroffen sind als Männer. Um diese finanziellen Nachteile bei Lohn und Rente ein wenig auszugleichen, rät man Frauen nach der Mutterschaft, so schnell als möglich wieder in den Beruf zurückzukehren. Viele Frauen schlagen diesen Weg ein und nutzen das Angebot, ihre Kinder während der Arbeit in eine Kindertagesstätte zu geben.
Doch für jene Frauen, die bei ihren Kindern bleiben möchten, gibt es keine Möglichkeit. Sie erhalten für die Erziehungszeit ihrer Kinder weder einen Lohn, noch sind sie rentenversichert. In mehreren Nachbarstaaten gibt es bereits das Modell des „Rentensplittings“, der Rentenaufteilung unter Ehe- und Lebenspartnern. Dabei wird ein Teil vom Rentenbeitrag des berufstätigen Partners auf den anderen übertragen. Dadurch könnte zumindest ein Ausgleich beim Rentenbeitrag erreicht werden und die Entscheidung der Familiengründung würde nicht zur Lohn- und Rentenfalle.
In Deutschland, in der Schweiz und in Österreich ist dies bereits möglich.
In Italien, und somit auch in Süd-Tirol, müssen sich die Frauen leider immer noch eine Benachteiligung bei der Entlohnung und Rentenabsicherung gefallen lassen, während unsere Nachbarländer die Arbeit von Frauen und Müttern zu schätzen wissen.
Im Namen der Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit
L.-Abg. und Frauensprecherin Myriam Atz Tammerle