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Südtiroler Heimatbund: Bozner Bürgermeisterkandidaten für Luis-Amplatz-Straße?

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Südtiroler Heimatbund: Bozner Bürgermeisterkandidaten für Luis-Amplatz-Straße?

In einem Brief an alle 13 Bürgermeisterkandidaten von Bozen möchte der Südtiroler Heimatbund (SHB) in Erfahrung bringen, ob die Anwärter auf den Bürgermeistersessel sich für eine Luis- Amplatz- Straße in Bozen, nach ihrer Wahl, einsetzen würden.

Damit sehen wir auch, inwieweit die Kandidaten über den Freiheitskampf der sechziger Jahre informiert sind und wie sie zu diesen Frauen und Männern und ihren Einsatz für ihre Heimat stehen, so der Obmann des SHB Roland Lang. Selbstverständlich haben wir den Brief auch den italienischen Kandidaten zugeschickt!

Luis Amplatz war ein gebürtiger Grieser. Er wurde nur wegen Sachbeschädigung und faschistischer Paragraphen des Codice Rocco angeklagt. Auch in Innsbruch steht der Name von Amplatz auf der Liste der nächsten Straßenbenennungen. Außerdem, sein tragisches Ende durch von italienischen Geheimdienst bezahlter feiger Mörderhand, wäre mit der Benennung eines Platzes bzw. einer Straße nach ihm eine kleine Wiedergutmachung.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

Nachstehend der Brief:

Sehr geehrte(r) Frau Bürgermeisterkandidatin/ Herr Bürgermeisterkandidat der Landeshauptstadt Bozen

Am 28. August dieses Jahres hätte Luis Amplatz seinen 90. Geburtstag gefeiert. Wenn man sich das Straßenverzeichnis der Stadtgemeinde Bozen ansieht, muss man leider feststellen, dass wenige einen österreichischen oder Südtiroler Bezug haben. Normalerweise sollten die Straßennamen von lokalen geschichtlichen Gegebenheiten, bedeutsamen Begebenheiten oder von um das Gemeinwohl verdienten Persönlichkeiten ableiten. Das ist in der Talferstadt, in der Sie als Bürgermeisterkandidat kandidieren, selten der Fall.

Daher wäre es an der Zeit, auch Luis Amplatz eine Straße in Bozen zu widmen. Der Schützenleutnant aus Gries/ Bozen setzte sich in den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts für seine Heimat Südtirol und die verbrieften Rechte seiner Landsleute ein. Er selbst wurde 1964 in Abwesenheit anhand des faschistischen Codice Rocco menschenrechtswidrig zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt.

Amplatz war wie Sepp Kerschbaumer und Jörg Klotz Gründungsmitglied des Befreiungsausschusses Südtirols (BAS). Mit Anschlägen als letztem Mittel der Notwehr eines Volkes wollten die Angehörigen des BAS die Weltöffentlichkeit auf das Problem Südtirol, den immer wieder aufs Neue ausgehöhlten Pariser Vertrag und die aus Rom stark forcierte Zuwanderung von Italienern aufmerksam machen. Im Spätsommer 1964 wurde Amplatz wenige Tage nach seinem 38. Geburtstag von einem italienischen Geheimagenten feige im Schlaf erschossen.

So wie die Gemeinde Eppan eine Sepp Kerschbaumer Straße hat, gibt es in Lana eine Franz- Höfler- Straße im Gedenken an den dort geborenen Freiheitskämpfer. Wenn man den Blick nach Innsbruck richtet, erkennt man, dass es dort eine Josef-Kerschbaumer-Straße gibt. Auch wurde der Name Luis Amplatz auf die Liste jener Persönlichkeiten hinzugefügt, nach denen in nächster Zeit eine Straße benannt werden soll.

Auch in Anbetracht der in jüngster Zeit gewachsenen Sensibilität für Straßennamen fordere ich Sie als Bürgermeisterkandidat aus, zur Erinnerung an den Freiheitskämpfer Luis Amplatz dadurch beizutragen, dass baldmöglichst eine Straße in seiner Vaterstadt Bozen nach ihm benannt wird.

Sehr geehrte Frau/ Herr Bürgermeisterkandidat(in), werden Sie sich, sollten Sie Bürgermeister(in) der Stadt Bozen werden, für die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach dem Freiheitskämpfer Luis Amplatz einsetzen?

Ihre Antwort erbitten wir innerhalb des 30. April 2016 und werden sie auch im Internet als Wahlhilfe veröffentlichen.

Mit Tiroler Grüßen

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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