Das staatliche Referendum zur Abschaffung der Ölbohrungen vor der italienischen Küste ist an der Wahlbeteiligung gescheitert. Schlusslicht aller Provinzen ist Süd-Tirol, wo nur 17,61% der Wähler zu den Urnen gingen, in der Gemeinde Graun waren es gar nur 5,47%. Dieses Nichtwählen der Süd-Tiroler ist kein Zufall und hat auch nichts mit der Aufforderung des italienischen Ministerpräsoidenten Renzi zu tun, die Wahlen zu ignorieren; vielmehr ist es ein Ausdruck dafür, dass den Süd-Tirolern Italien auch fast 100 Jahre nach der Annexion noch immer völlig fremd ist und sie sich nicht für italienische Politik interessieren, so Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.
Italien ist für sehr viele Süd-Tiroler de facto gefühltes Ausland.
Unlängst war eine Gruppe Schüler im Süd-Tiroler Landtag, als sie gefragt wurden, wie viele Regionen Italien hat, wie viele Einwohner Italien hat und wer derzeit der italienische Staatspräsident ist, wußte niemand eine Antwort.
In den Nachrichten wird auf RAI-Südtirol zwar allabendlich staatstreu über italienische Politiker berichtet, die meisten Süd-Tiroler haben von diesen aber wohl noch nie im Leben etwas gehört.
Die geringe Wahlbeteiligung hat daher deutlich gezeigt, dass das Interesse an Italien in Süd-Tirol so groß ist, wie an der Meldung, dass in Catania eine Flasche Olivenöl umgekippt ist.
Süd-Tirol ist ein Fremdkörper im italienischen Staatsgefüge und wird es auch bleiben. Die damit verbundene Isolation beengt aber die Weiterentwicklung Süd-Tirols und schadet dem Land. Das Experiment Italien in Süd-Tirol ist gescheitert und sollte daher so bald als möglich beendet werden.
Was nicht zusammengehört, wird auch nie zusammenwachsen!
L.-Abg. Sven Knoll
Süd-Tiroler Freiheit.