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Harte Diskussion im Landtag – Muttersprachlicher Unterricht und Lehrstellen durch CLIL in Gefahr

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Harte Diskussion im Landtag – Muttersprachlicher Unterricht und Lehrstellen durch CLIL in Gefahr

Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, ist über die vom 1. Gesetzgebungsausschuss heute beschlossenen Änderungen im Bildungsbereich empört. Mit diesen Änderungen wird die umstrittene CLIL-Methode nun gesetzlich verankert, die Position der Lehrer geschwächt, und der Unterricht in der Muttersprache gefährdet. Zukünftig wird z.B. an den deutschen Schulen Fachunterricht in einer Fremdsprache unterrichtet, wodurch der Unterricht in der Muttersprache vermindert wird.

Der Gesetzentwurf schafft die Voraussetzungen, dass in Schulen die CLIL-Methode unmittelbar angewendet werden kann. So wird die Möglichkeit geschaffen, auch Lehrer außerhalb der üblichen Ranglisten für den CLIL-Unterricht kurzfristig einzustellen. In Zukunft ist es unter gewissen Voraussetzungen möglich, dass Sozialgenossenschaften und Personen ohne entsprechende Lehrerausbildung mit dem Unterricht in den Klassen beauftragt werden können. Im abgeänderten Gesetz ist keine Überprüfung vorgesehen, ob bestehende Ranglisten voll ausgeschöpft worden sind.

Atz Tammerle legt Änderungsanträge vor
Die Abgeordnete Myriam Atz Tammerle legte dem Gesetzgebungsausschuss mehrere Änderungsanträge vor. „Es kann doch nicht angehen, dass Schüler zukünftig von Personen ohne pädagogische Ausbildung unterrichtet werden. Darunter leidet die Qualität des Unterrichtes. Vor allem ist es ungerecht gegenüber jenen, die eine langjährige Lehrerausbildung absolviert haben,“ so Myriam Atz Tammerle.

An der Erstellung der Kriterien und Ausleseverfahren dieser Personen hegt Atz Tammerle große Zweifel, da diese zukünftig auch von einzelnen Schulen festgelegt werden können. Jede Schule kann für sich eigene Auslesekriterien erstellen. Somit wird eine weitere Ungleichbehandlung geschaffen.

Abschließendlich bezeichnet Myriam Atz Tammerle das neue Gesetz als nicht ausgereift. Schwerwiegend ist, dass nun mit der gesetzlichen Verankerung des CLIL-Unterrichts durch die SVP der Art. 19 (muttersprachlicher Unterricht) schrittweise abgeschafft und den Forderungen der Grünen nachgegeben wird.

Myriam Atz Tammerle
Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit

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NISF/INPS: Und wieder nix mit Muttersprache…
Anfrage: Polizeidienste in Meran

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