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Landesregierung zeigt keine Einsicht: Umstrittenes Vereinbarungsprotokoll mit dem Italienischen Partisanenverband (ANPI) unterzeichnet

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Landesregierung zeigt keine Einsicht: Umstrittenes Vereinbarungsprotokoll mit dem Italienischen Partisanenverband (ANPI) unterzeichnet

Trotz der von verschiedenen Seiten geäußerten Proteste und Bedenken haben Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini und der Präsident des italienischen Partisanenverbands, Orfeo Donatini, laut Mitteilung des Landespresseamtes gestern (28. April) das umstrittene Vereinbarungsprotokoll zwischen dem Italienischen Partisanenverband (ANPI) und den drei Schulämtern unterzeichnet, das die Landesregierung vor Kurzem gutgeheißen hatte. Es geht darum „das Wissen um die historischen Ereignisse im Zeitraum zwischen 1919 und 1948 und insbesondere die Geschichte des Widerstandes gegen den Faschismus und Nationalsozialismus zu verbreiten“.


Mit dieser Vereinbarung, die dem italienischen Partisanenverband eine wichtige Rolle zuweist, wird der Bock zum Gärtner gemacht. Die italienischen Partisanen haben zwar in Italien gegen den Faschismus gekämpft, in Südtirol sind sie aber als dessen Verteidiger aufgetreten. Es begann damit, dass SS-General Karl Wolf am 2. Mai 1945, dem Tag des Waffenstillstandes in Italien, die Macht in Südtirol nicht an die Südtiroler Widerstandsbewegung des Tiroler Patrioten Hans Egarter, sondern an den italienischen Partisanenchef Bruno de Angelis übergab, mit dem sich der SS-Mann offensichtlich besser verstand. De Angelis, nach Süd-Tirol gesandter Chef der italienischen Widerstandsbewegung CNL, gab sich zwar als Antifaschist, doch bewiesen seine Aktivitäten das Gegenteil.

Er ließ sofort in allen Gemeinden Südtirols die italienische Trikolore aufziehen und das faschistische Siegesdenkmal restaurieren. Fast alle früheren faschistischen Amtsbürgermeister und Funktionäre wurden wieder in ihre Ämter eingesetzt. Der in dieser Hinsicht über jeden Verdacht erhabene Historiker Rolf Steininger spricht von einer Re-Faschistisierung Südtirols durch den Partisanen De Angelis (Steininger: Südtirol. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart”, Innsbruck 2003). Auch Claus Gatterer („Im Kampf gegen Rom“, Wien/Frankfurt/Zürich, 1968) verweist auf die Fortsetzung der faschistischen Politik durch die italienischen Partisanen als “Befreier” nach Kriegsende.

Die echten Südtiroler Widerstandskämpfer gegen Nationalsozialismus und Faschismus wie etwa Hans Egarter, der Gründer des Andreas-Hofer-Bundes, wurden von den italienischen Partisanen ausgegrenzt, teilweise sogar bekämpft. Es kam auch sonst zu Übergriffen und Gewalttaten der Partisanen gegen die Südtiroler Bevölkerung.

Es ist also zu befürchten, dass die geplante Aufarbeitung der Geschichte des Widerstandes gegen Faschismus und Nationalsozialismus äußerst einseitig ausfällt. Für eine echte Aufarbeitung der Geschichte des Widerstandes gegen Faschismus und Nationalsozialismus in Südtirol wäre es notwendig, dies ideologisch unbelasteten Historikern zu überlassen und auch den Widerstand der Südtiroler gegen die faschistoide Politik der italienischen Nachkriegsregierungen in den 50er- und 60er-Jahren mit einzubeziehen.

Anfrage im Landtag
Die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit wird die Vereinbarung zwischen dem Italienischen Partisanenverband (ANPI) und den drei Schulämtern zum Gegenstand einer erneuten Anfrage im Süd-Tiroler Landtag machen. Die Süd-Tiroler Freiheit will wissen, welche Initiativen genau geplant sind und vor allem wie die zuständigen Ämter garantieren werden, dass die Ausgewogenheit bei diesen Initiativen kontrolliert wird. Gegenstand der Anfrage ist auch, welche Personen in den vorgesehenen „paritätisch besetzten technisch-wissenschaftlichen Beirat entsendet werden.

Hartmuth Staffler,
Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit

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