Die Landesregierung, Behörden und Gemeinden bereiten die Möglichkeit zur Aufnahme weiterer 700 Asylsuchender in Süd-Tirol vor. Knapp 1.000 Asylbewerber halten sich schon in Süd-Tirol auf. In den Gemeinden, in denen neue Unterkünfte errichtet bzw. gemietet werden könnten, schießen Gerüchte und Spekulationen aus dem Boden. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert absolute Transparenz in dieser heiklen Sache und hat deshalb eine Anfrage im Landtag eingebracht.
Süd-Tirol muss seiner Einwohnerzahl im Staat Italien entsprechend 0,9 Prozent aller Asylantragsteller im Staat aufnehmen. In diesem Jahr kommen deshalb weitere 700 Plätze dazu. Das Pustertal muss 153 Plätze zur Verfügung stellen, im Eisacktal sind es 139, im Burggrafenamt 102, in der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern 91, im Vinschgau 54 und im Überetsch/Unterland 161. Das Wipptal und Bozen müssen keine weiteren Plätze bereitstellen.
„In den möglichen Gemeinden sprießen Gerüchte und Spekulationen. Auch Ängste und Unsicherheiten werden geäußert. Dem muss man mit größtmöglicher Transparenz begegnen“, gibt Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit zu bedenken. „Alle bereits bekannten Karten müssen auf den Tisch!“
Die Süd-Tiroler Freiheit hat deshalb eine Anfrage im Landtag hinterlegt. Die Bewegung will wissen, nach welchen Kriterien die Unterkünfte ausgesucht und die Asylsuchenden aufgeteilt werden. Man will außerdem in Erfahrung bringen, welche Standorte bereits ausfindig gemacht wurden und was mit den Menschen im „Hotel Alpi“ passiert, falls das sogenannte „Benko-Projekt“ umgesetzt wird. In der Anfrage wird ebenfalls gefragt, wie lange sich Asylsuchende in der Vergangenheit im Schnitt in Süd-Tirol aufhielten und mit welcher Aufenthaltsdauer die Landesregierung bei den neu einzuquartierenden Asylsuchenden rechnet.
Stefan Zelger,
Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit