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Südtiroler Heimatbund: Caritas gegen geschichtliche Information für Flüchtlinge

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Südtiroler Heimatbund: Caritas gegen geschichtliche Information für Flüchtlinge

Am kommenden Herz-Jesu-Sonntag werden auf Südtirols Bergen wieder unzählige Feuer brennen, für Einheimische ein vertrauter Brauch, für Neubürger ein unbekanntes, verwirrendes Schauspiel. Der „Südtiroler Heimatbund“ (SHB) hatte daher die Idee, mit einem sechssprachigen Flugblatt die in verschiedenen Heimen in Südtirol untergebrachten Asylantragsteller über die Hintergründe dieses Brauches zu informieren.

„Integration gelingt umso besser, je mehr die Neubürger über Geschichte und Tradition unseres Landes Bescheid wissen“, meint SHB-Obmann Roland Lang. Das Flugblatt hätte die Tradition der Bergfeuer in deutscher, arabischer, italienischer, spanischer, englischer und spanischer Sprache erklärt.

Anderer Meinung waren die diözesanen Caritasdirektoren Franz Kripp und Paolo Valente. Nach und nach könne den Asylanten zwar auch die Geschichte des Landes erläutert werden, das Herausgreifen nur eines Themas scheine aber zu kurz gegriffen. „Aus diesem Grund halten wir es nicht für sinnvoll, hier nur Infoblätter an die Asylantragsteller zu verteilen, losgelöst von größeren Zusammenhängen und den vielen Facetten, die mit dem Brauch verbunden sind“, heißt es in einem Schreiben der Caritas-Direktoren.

Immer noch nicht geantwortet hat auf den Vorschlag des Heimatbundes der Verein Volontarius, obwohl der Heimatbund schon vor einem Jahr in Zusammenarbeit mit Volontarius am Bozner Bahnhof bei der Versorgung von Flüchtlingen mitgeholfen hatte.

Roland Lang,
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

Der Text des beabsichtigten Informationsblattes (Vorderseite): Am Sonntag, 5. Juni, werden auf Südtirols Berggipfeln wieder unzählige Feuer brennen, ein beeindruckendes Schauspiel. Das Abbrennen von Feuern um die Zeit der Sommersonnenwende ist ein alter Tiroler Brauch. Er hat eine religiöse und zugleich politische Bedeutung erhalten, als im Jahr 1796 das Land Tirol durch französische Truppen bedroht wurde. Damals hat der Tiroler Landtag in Bozen im Vertrauen auf göttliche Hilfe gelobt, den katholischen Festtag der Verehrung des Herzen Jesu für immer besonders feierlich zu begehen. Die Tiroler haben 1809 in drei Schlachten gegen die überlegenen Franzosen gesiegt und dies der göttlichen Hilfe zugeschrieben. Seither werden am Herz-Jesu-Sonntag, dem dritten Sonntag nach dem Pfingstfest, die ehemaligen Sonnwendfeuer als Herz-Jesu-Feuer zum Zeichen der Verbundenheit mit dem katholischen Glauben und als Zeichen des Freiheitswillens der Tiroler abgebrannt. Die Feuer sind heute ein Symbol für alle, die die Freiheit lieben und die an einen gerechten und barmherzigen Gott glauben.

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