Am kommenden Herz-Jesu-Sonntag werden auf Südtirols Bergen wieder unzählige Feuer brennen, für Einheimische ein vertrauter Brauch, für Neubürger ein unbekanntes, verwirrendes Schauspiel. Der „Südtiroler Heimatbund“ (SHB) hatte daher die Idee, mit einem sechssprachigen Flugblatt die in verschiedenen Heimen in Südtirol untergebrachten Asylantragsteller über die Hintergründe dieses Brauches zu informieren.
„Integration gelingt umso besser, je mehr die Neubürger über Geschichte und Tradition unseres Landes Bescheid wissen“, meint SHB-Obmann Roland Lang. Das Flugblatt hätte die Tradition der Bergfeuer in deutscher, arabischer, italienischer, spanischer, englischer und spanischer Sprache erklärt.
Anderer Meinung waren die diözesanen Caritasdirektoren Franz Kripp und Paolo Valente. Nach und nach könne den Asylanten zwar auch die Geschichte des Landes erläutert werden, das Herausgreifen nur eines Themas scheine aber zu kurz gegriffen. „Aus diesem Grund halten wir es nicht für sinnvoll, hier nur Infoblätter an die Asylantragsteller zu verteilen, losgelöst von größeren Zusammenhängen und den vielen Facetten, die mit dem Brauch verbunden sind“, heißt es in einem Schreiben der Caritas-Direktoren.
Immer noch nicht geantwortet hat auf den Vorschlag des Heimatbundes der Verein Volontarius, obwohl der Heimatbund schon vor einem Jahr in Zusammenarbeit mit Volontarius am Bozner Bahnhof bei der Versorgung von Flüchtlingen mitgeholfen hatte.
Roland Lang,
Obmann des Südtiroler Heimatbundes