Die Süd-Tiroler Freiheit fordert von der Landesregierung eine Kurskorrektur beim Toponomastikgesetz, das zur Zeit vor dem italienischen Verfassungsgericht angefochten wird.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte am Dienstag in seiner Antwort auf eine von der Abgeordneten Myriam Atz Tammerle vorgebrachten Landtagsanfrage anklingen lassen, dass man das Toponomastikgesetz aufgrund seiner Verfassungswidrigkeit werde anpassen müssen.
„Anpassen? Noch weiter in Richtung Tolomei, den Erfinder des ‚Alto Adige‘?“, fragt die Süd-Tiroler Freiheit. Atz Tammerle äußert sich besorgt darüber, dass, so wörtlich: „die Südtiroler Volkspartei mehr denn je dazu geneigt ist, sich von der römischen Zentralregierung sprach- und kulturpolitisch bevormunden zu lassen!“
Für Cristian Kollmann, Pressesprecher der Süd-Tiroler Freiheit und Toponomastikexperte, bedeutet dies konkret: „Statt endlich einen wissenschaftlich fundierten und faschistisch unbelasteten Diskurs zuzulassen, redet der Landeshauptmann weiterhin einfältig und unreflektiert von ‚gebräuchlichen‘ Namen, die amtliche Verwendung finden sollten.“ „Der Begriff ‚gebräuchlich‘ ist jedoch äußerst dehnbar und sagt nichts darüber aus, ob der betreffende Name authentisch oder konstruiert und damit manipulativ ist!“, gibt Kollmann zu bedenken.
Und weiter: „Wenn sich die Landesregierung in ihrer Argumentation nicht endlich von Ettore Tolomei abwendet, bekommen wir am Ende ein Toponomastikgesetz vorgesetzt, das dem Erfinder des ‚Alto Adige‘ alle Ehre macht und die Südtiroler, ganz im Sinne Tolomeis, nachhaltig demütigt und manipuliert.“
Süd-Tiroler Freiheit
Landtagsklub