An den österreichischen Universitäten gilt derzeit noch eine Quotenregelung, welche im Bereich Human- und Zahnmedizin 75% der Studienplätze für Österreicher reserviert, darunter fallen auch die Süd-Tiroler Studenten. Die EU will diese Regelung nun scheinbar nicht mehr akzeptieren, was katastrophale Auswirkungen auf die Ärzteausbildung in Österreich und somit auch für Süd-Tirol hätte. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, fordert die Landesregierung daher auf, dringend bei der EU-Kommission zu intervenieren und die Forderung des Bundeslandes Tirol nach einer Verlängerung der Quotenregelung zu unterstützen, damit auch zukünftig die Ausbildung Süd-Tiroler Ärzte in Österreich gesichert bleibt.
Die Quotenregelung gilt seit 2006 und hat nach dem massiven Zustrom deutscher Studenten an die österreichischen Universitäten sichergestellt, dass genügend Ausbildungsplätze für Österreicher und somit auch für Süd-Tiroler zur Verfügung stehen. Ende 2016 läuft diese Regelung nun aus. Wenn die Quotenregelung nicht verlängert wird, werden Süd-Tiroler Studenten kaum mehr einen Ausbildungsplatz an den österreichischen Universitäten erhalten.
An der Medizin-Uni Innsbruck ist die Anzahl österreichischer Absolventen seit 2008 bereits von 346 auf 142 zurückgegangen. Die Anzahl an Tirolern ist im selben Zeitraum von 172 auf 81 Personen gesunken. Ohne Quote wird die Anzahl weiter sinken und in spätesten 15 Jahren in ganz Tirol ein akuter Ärztemangel ausbrechen!
Für Süd-Tiroler Studenten ist die Ausbildung an einer österreichischen Universität von essentieller Bedeutung, um das Studium in der eigenen Muttersprache zu absolvieren. Die Universität Innsbruck ist zudem auch für Süd-Tirol die offizielle Landesuniversität.
Österreich hat Süd-Tiroler Studenten bisher unentgeltlich ausgebildet und diese automatisch mit in die Österreicher-Quote aufgenommen.
Es ist daher nicht nur eine Frage der Dankbarkeit, sondern liegt im ureigenen Interesse Süd-Tirols, die Forderung nach einer Verlängerung der Quotenregelung aktiv zu unterstützen, damit es nicht zu einem Zusammenbruch des Gesundheitswesens in Süd-Tirol kommt.
L.-Abg. Sven Knoll.