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„Alto Adige“ und die wissenschaftliche Wahrheit

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„Alto Adige“ und die wissenschaftliche Wahrheit

Die Süd-Tiroler Freiheit hat im Landtag erreicht, dass die Südtiroler Studierenden nun doch nicht, wie ursprünglich vorgesehen, im italienischen Gesetzestext als „studentesse e studenti altoatesini“, sondern als „studentesse e studenti della Provincia di Bolzano“ bezeichnet werden.

Der grüne Historiker Hans Heiss ist über diese Entscheidung alles andere als erfreut. In einer italienischen Tageszeitung setzt er sie mit „ethnischer Verfolgung“ gleich. Man sei zu weitgegangen – Heiss meint wohl, zu weit weg von Ettore Tolomei, dem Erfinder des „Alto Adige“. Dass „altoatesino“, genau so wie „Alto Adige“, bis heute dazu dienen, jeden Bezug zu Tirol zu leugnen, wird geflissentlich verschwiegen.

Ähnlich argumentiert Heiss’ Fachkollege Andrea Di Michele. „Altoatesino“ stamme aus napoleonischer Zeit, so Di Micheles Behauptung. Diese ist jedoch unwahr: „Altoatesino“ kam erst im Laufe des Faschismus auf! Selbst Ettore Tolomei verwendete am Anfang nicht den Begriff „altoatesino“, sondern „atesino“.

Als Wissenschaftler sollte man es mit der historischen Wahrheit schon genau nehmen und nicht Geschichte und Gegenwart gerade so reinterpretieren, dass sie in den pazifaschistischen Zeitgeist passen.

Cristian Kollmann

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