Bei der Sitzung des Gemeinderates von Schlanders am vergangenen Donnerstag stand das Thema „Aufnahme von Flüchtlingen“ auf der Tagesordnung. Die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit, Erhard Alber, Josef Rettenbacher und Peter Raffeiner, hatten sich in die Diskussion eingebracht und verlangten eine transparente Aufklärung. Das Gegenteil war der Fall: Nicht einmal der anwesende Flüchtlingsbeauftragte des Landes konnte mit genaueren Informationen aufwarten. Die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit warnen hingegen vor einer übertriebenen Toleranz.
Zum Thema Flüchtlingsheim in Schlanders hielt der Bürgermeister Dieter Pinggera eine rund einstündige Einleitungsrede. Er versuchte die Unterbringung zu beschönigen, wies aber auch darauf hin, dass es eine sehr schwierige Herausforderung ist, die sich kein Bürgermeister wünsche.
Die Gemeinderatsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit zeigte sich enttäuscht, da weder der Bürgermeister noch der anwesende Flüchtlingsbeauftragte des Landes, Luca Critelli, genauere Informationen über die nächsten Schritte oder über die ankommenden Asylanträger geben konnte. „Solange es keine genaueren Informationen über die Ankömmlinge gibt, herrscht die Skepsis in der Dorfbevölkerung weiter,“ so Gemeinderat, Peter Raffeiner.
Gemeinderat Erhard Alber bekräftigte, dass der Standpunkt im ehemaligen Sitz der Weißen Kreuz Sektion Schlanders nicht der geeignetste ist. Mitarbeiter des naheliegenden Krankenhauses haben ihre Sorgen geäußert nach der Spätschicht an der Flüchtlingsunterkunft vorbei gehen müssen. Auch sind auf diesem Weg sehr viele Kinder unterwegs, die in die Sportzone gehen.
Zudem warnte Alber vor voreiligen Schritten und einer übertriebenen, falschen Toleranz. Die Flüchtlingskrise sei für ihn nicht überraschend gekommen und es ist traurig, dass es so ist. „Die hohe Politik hat versagt“ betonte Alber.
Erhard Alber, Josef Rettenbacher und Peter Raffeiner
Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit Schlanders