Heute Nachmittag trafen sich die Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit mit der ehemaligen Bundespräsidentenkandidatin Dr. Irmgrad Griss zu einem politischen Gespräch in Bozen. Die Abgeordneten Sven Knoll, Myriam Atz Tammerle und Bernhard Zimmerhofer informierten Dr. Griss über die aktuellen politischen Entwicklungen. Sie warnten vor den Folgen der italienischen Verfassungsreform, die aus Italien einen zentralistischen Staat machen wird, die die Regionen völlig entmachten wird und somit eine Bedrohung für die Minderheiten darstellt.
Bereits heute wird die Süd-Tirol-Autonomie von Italien mit dem Argument, die Süd-Tiroler seien 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg keine österreichische Minderheit mehr, in Frage gestellt. Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler wäre somit die beste Absicherung für die Autonomie und würde die Verbindungen zwischen Süd-Tirol und Österreich wieder stärken. Dr. Irmgard Griss zeigte sich für den Wunsch der Süd-Tiroler nach einer doppelten Staatsbürgerschaft zugänglich und betonte: „Mit der doppelten Staatsbürgerschaft rennen Sie bei mir offene Türen ein!“
Dr. Griss teilte die Ansicht der Süd-Tiroler Freiheit, dass Europa von unten aufgebaut und in diesem Sinne die Idee eines Europas der Völker und Regionen wieder gestärkt werden müsse.
Bewunderung zeigte Dr. Irmgard Griss dafür, dass es den Süd-Tirolern gelungen ist, noch immer ihre Muttersprache zu bewahren. Der Sprachwissenschaftler Dr. Cristian Kollmann erläuterte ihr, dass dies zuvörderst auf den muttersprachlichen Unterricht in den Schulen zurückzuführen sei und warnte daher auch eindringlich davor, die muttersprachliche Schule gemischtsprachigen Experimenten zu opfern. Als negatives Beispiel wurde das Aostatal genannt, wo durch die Einführung des Immersionsunterrichts die Aostaner inzwischen fast völlig italienisiert wurden.
Süd-Tiroler Freiheit