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Südtiroler Heimatbund: Geplante Historisierung des Mussolini-Reliefs mehr als fragwürdig

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Mit Schwermut erinnert sich der Südtiroler Heimatbund an die plakative, fast schon marktschreierisch wirkende Aussage: „Wir holen den Duce vom Ross“. Doch was ist geblieben, wenn man das Relief des faschistischen Diktators beim Bozner Finanzgebäude nach wie vor bestaunen kann, fragt sich Obmann Roland Lang.

Geblieben ist wohl alles beim alten. Zudem wird das Ganze von einem aus dem Kontext gerissenen Zitat von Hannah Arendt unverständlicherweise flankiert. Selbst wenn Landeshauptmann Kompatscher grinsend erzählt, dass das Finanzministerium grünes Licht für die Bauarbeiten gegeben hat, bleiben wohl einige Fragen offen, berichtet Lang.

Außerdem verkauft er dieses mickrige Zugeständnis an alle Antifaschisten und Demokraten nach Jahrzehnten der SVP- Untätigkeit voreilig, denn zurzeit fehlt noch die Unterschrift der staatlichen Immobilienagentur!

Da wäre etwa primär die Frage nach dem Garanten der jetzigen sogenannten Entschärfung, wenn das Relief bleibt? Aber auch die Frage, wer für die Wartung zuständig ist, ist mehr als ergebnisoffen. Man kann wohl nur Hypothesen anstellen.

Machen wir braven Südtiroler uns auf alles gefasst: Auf diese Weise könnte das Relief sogar gleichzeitig mit der Anbringung der Schrift renoviert werden, so Lang.

Mit Historisierung hat das nichts bis wenig zu tun. Fragwürdig ist diese Posse allemal. Der Ideenwettbewerb des Landes früherer Tage entpuppte sich auch zur Farce. Kurzum kann man diesen Kniefall gegenüber Rom nicht verstehen.

Überall sind faschistisch angehauchte Tempel und Denkmäler abgerissen worden, nur bei uns nicht. Da kann man ja gleich beantragen, dass sie zum UNESCO-Welt(un)kulturerbe gezählt werden, schließt Lang.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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