Herr Dr. Reinhold Regele möchte von Herrn Urzì u.a. erklärt bekommen, was es mit bestimmten willkürlichen Namensübersetzungen auf sich hat. Nun, ich bezweifle, dass Urzì, da kein Sprachwissenschaftler, diese Frage beantworten kann. Gerne übernehme daher ich diese Aufgabe.
Cauria bei Salurn gehört zu jenen ca. 200 Namen, die authentisch und nicht nur scheinbar italienisch sind. Er stammt aus alpenromanisch *Cavrília ‚Ziegenställe‘ (Plural von *cavrile < lat. caprile), woraus im Deutschen Cavrille > Gfrill und im Welschtiroler Dialekt Cauria wurde. Dem Namen Gfrill bei Tisens liegt dieselbe Etymologie zu Grunde. In der halbladinischen Mundart des Nonsberges hat er Ciaurìa ergeben. Caprile klingt dagegen zwar schön italienisch und lateinisch, ist aber dennoch eine tolomeische Fälschung.
Ebenso Caerna für Garn. Rätisch *Kári-na ‚Gebiet eines *Kari‘ (vgl. lat. Carius) blieb im Alpenromanischen unverändert und ergab im Deutschen *Cärne > Garn. Der heute so genannte amtliche „italienische“ Name Caerna erinnert also wenn schon vielmehr an das Mittelhochdeutsche und ist somit pseudoitalienisch!
Doch nicht nur Urzì, auch der PD, Grüne und SVP wollen es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.
Cristian Kollmann,
Süd-Tiroler Freiheit