Während sich Schottland und Katalonien erneut aufmachen und im kommenden Jahr ein Unabhängigkeitsreferendum durchführen, geht man hierzulande wieder mal den umgekehrten Weg. Da biedert sich der Landeshauptmann auf unglaubliche Art und Weise diesem Staat an, ohne sich weder mit der eigenen Partei abzusprechen, geschweige denn den Landtag zu informieren.
So hat er erst kürzlich bei einer Promotorenveranstaltung für die Verfassungsreform die sogenannte „Carta di Udine“ mitunterzeichnet, in der es wortwörtlich heißt: „Le Autonomie Speciali devono essere sempre considerate come parte del tutto e mai come corpo separato“. Für den Landeshauptmann ist Süd-Tirol also schon im Einheitsbrei dieses Staates aufgegangen. Immerhin regt sich langsam Widerstand, nachdem auf diplomatischen und politischen Weg nichts weitergeht. So verklagt die Gemeinde Sterzing die Landesregierung wegen der widerrechtlichen Schließung der Geburtenstation. In Deutschland geht man noch einen Schritt weiter und erwägt einen Untersuchungsausschuss gegen die Bundeskanzlerin einzusetzen, wegen landesschädigendem Verhalten.
Bernhard Zimmerhofer
Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit