Ich werde es wohl nie verstehen, warum Italien bis heute nicht mit seiner faschistischen Vergangenheit aufgeräumt hat. Selbst Frankreich musste dank seines damaligen Präsidenten Chirac einsehen, dass nicht jeder Franzose im Widerstand war.
Warum darf man in Italien immer noch faschistische Monumente, Parolen und Plätze bewundern, wo doch jeder Geschichtsinteressierte weiß, dass Mussolini Hitler erst möglich machte und dass Italien ebenso am 2. Weltkrieg teilnahm wie Deutschland? Es kann nicht sein, dass ich auf einem Flohmarkt in Bozen Mussolinibilder kaufen kann oder dass es anderswo Mussolinikalender und Mussoliniwein zu kaufen gibt! Unsere Landesregierung muss endlich etwas dagegen unternehmen und gegenüber Rom klarmachen, dass in einer so sensiblen Region wie Südtirol die Vergangenheit nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden ist.
Die Südtiroler erwarten sich von ihren „Vertretern“ in Rom, dass sie standhaft sind und keine faulen Kompromisse eingehen (gefälschte Ortsnamen, Aushöhlung der Autonome, Steuerrückführung, Zuständigkeiten). Ist dies von einem Landeshauptmann, der öffentlich für ein Ja zur Verfassungsreform stimmt und somit sein Land verkauft, zu viel verlangt?
Carsten Schauerte
STF-Ortssprecher von Jenesien