Als eine Farce sondergleichen bezeichnet der Südtiroler Heimatbund das Hickhack rund um die Toponomastiklösung für Südtirol und den Weg dorthin. Das Kuriositätenkabinett wird tagtäglich um eine Posse reicher, so Obmann Roland Lang.
Malga Schlandersberg statt Monte Silandro. Weil die Bürger italienischer Muttersprache sowohl in Bozen als auch im fernen Rom Angst haben, unterprivilegiert zu werden, wird völlig ohne Grund die Latte zur Abschaffung tolomeischer Fantasieprodukte immer höher und im Extremfall überwindbar hoch angesetzt, kritisiert der SHB.
Ist ein Name nur einsprachig (deutsch) in Verwendung, muss man bei einem paritätisch zusammengesetzten Gremium aus je drei deutschen und drei italienischen Experten die absolute Mehrheit der Mitglieder für sich gewinnen. Dass die Ladiner als älteste Volksgruppe einmal mehr ausgeschaltet werden, zeigt nicht gerade von demokratischem Feingefühl.
Ferner wäre es durchaus angebracht, auch externe Experten wie Cristian Kollmann und Egon Kühebacher miteinzubeziehen, die mit ihren wissenschaftlichen Expertisen und Abhandlungen mehr als nur eine Koryphäe in namenswissenschaftlicher Hinsicht sind, fordert Lang. Das Klima in so einem Beirat wird von Beginn an sehr gespannt sein, und man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass der Kniefall vor Rom und die Verleugnung der eigenen Geschichte der SVP nicht mehr weit ist.
Es sei in diesem Zusammenhang an die Aussage in der Broschüre „Tolomeische Ortsnamen/ Ein Unrecht überlebt den Faschismus der Jungen Generation in der SVP aus dem Jahre 1984 erinnert. Was ist nur aus dieser Partei geworden!
Der Faschist und Tirol Hasser Tolomei kann 60 Jahre nach seinem Tod die Faust siegreich gegen Himmel strecken, denn seine Fantasienamen werden anscheinend Bestandteil der italienischen Kultur, schließt Lang.