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Polemik um Beschlussantrag: Verhältnis der Sprachgruppen darf sich nicht zu Ungunsten der Süd-Tiroler verändern.

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Im Süd-Tiroler Landtag wurde ein Antrag der Süd-Tiroler Freiheit angenommen, welcher nun für große Polemik sorgt. Der Antrag zielt darauf ab, die Integration der ausländischen Bevölkerung nicht länger dem Zufall zu überlassen, sondern gezielte Maßnahmen zu ergreifen, damit sich die Ausländer nicht mehrheitlich in die italienische Sprachgruppe integrieren, da ansonsten das Verhältnis der Sprachgruppen zu Ungunsten der Süd-Tiroler verschoben wird.

Die Integrationsvereinbarung des italienischen Staates sieht einzig und allein das Erlernen der italienischen Sprache für Ausländer vor, dies gilt auch in Süd-Tirol. Die deutsche Sprache findet in Süd-Tirol überhaupt keine Berücksichtigung. Die Folge davon ist, dass sich ein großer Teil der Ausländer in die italienische Sprachgruppe integriert. Die Zahlen des Landesstatistikamtes belegen, dass der Anteil ausländischer Kinder an den Süd-Tiroler Schulen rasant zunimmt. Vor 20 Jahren lag der Anteil noch bei unter 1%, nun liegt er bei über 10%, im Kindergarten sogar bereits bei über 13%. Wenn der überwiegende Teil der Ausländerkinder italienisch aufwächst, wird sich dies gravierend auf das Verhältnis der Sprachgruppen und den Proporz auswirken und zu einer Italienisierung der Städte führen.

Als warnendes Beispiel nennt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll die Gemeinde Meran. Laut Volkszählung von 2011 gehören nur mehr 50,47% der Bürger der deutschen Sprachgruppe an, während bereits 49,06% der italienischen Sprachgruppe angehören. Meran ist in den letzten Jahren von knapp 34.000 Einwohnern auf über 40.000 Einwohner angewachsen. 16,3% davon sind Ausländer. Wenn sich der Großteil davon italienisch integriert, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Verhältnis der Sprachgruppen in Meran umgedreht wird und Meran zu einer mehrheitlich italienischen Stadt wird.
Diese verhängnisvolle Entwicklung muss verhindert werden!

Mit dem Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit wird die Landesregierung beauftragt, „Maßnahmen zu ergreifen ― in besonderer Weise auch durch Initiativen auf gesamtstaatlicher Ebene ― damit in Süd-Tirol gleiche Vorraussetzungen für die Integration von Ausländern in die deutsche und ladinische Sprachgruppe geschaffen werden.“

Ziel einer weitsichtigen Integrationspolitik muss in Süd-Tirol das Erlernen der deutschen Sprache sein, damit die Ausländer von heute nicht zu den neuen Italienern von morgen werden.

L.-Abg. Sven Knoll.

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