Der Südtiroler Heimatbund erinnert in dieser Presseaussendung an den vorletzten österreichischen Kaiser Franz Joseph, dessen Tod sich am 21. November zum 100. Mal jährt. Er war ein pflichtbewusster Herrscher, der die Donaumonarchie 68 Jahre lang regierte, so Roland Lang in seiner Würdigung.
Durch die Abdankung von Kaiser Ferdinand I. und den Thronverzicht seines Vaters wurde Franz Joseph im Revolutionsjahr 1848 mit 18 Jahren zum neuen Kaiser. Sein Glaube an das Reich und seine väterliche Figur ließen das Reich zusammenhalten. Zudem war der Monarch als ein Mann des Ausgleichs bekannt.
Nie und nimmer hätte er zugelassen, dass das Land Tirol geteilt worden wäre. In einem engeren Kreise äußerte er, bevor er Italien Südtirol überlasse, gehe er mit seinen 84 Jahren noch selber in den Schützengraben. Und zu Erzherzog Karl soll er gesagt haben: „Lieber wäre ich tot, als in die Zerstückelung Tirols einzuwilligen.“
Die Welschtiroler hatten unter seiner Herrschaft, die u.a. den Verlust Venetiens und der Lombardei mit sich brachte, eine Autonomie, die in mancherlei Hinsicht besser als die des heutigen Südtirols war. So konnte ein italienischsprechender Angehöriger der Monarchie in Wien verlangen, dass ein Prozess in seiner Sprache geführt wird, so der SHB.
Neben familiären Schicksalsschlägen traf ihn der Treubruch Italiens, des einstigen Verbündeten im Ersten Weltkrieg, besonders hart. Ferner ist es richtig, dass wohl mit seinem Tod, zwei Jahre vor dem Ende des Habsburgerreiches, die Monarchie zu Grabe getragen wurde.
Daher ist es In einem Europa des Umbruchs auf alle Fälle legitim, an Kaiser Franz Joseph zu denken. Er trug unter anderem auch die Titel gefürsteter Graf von Tirol und Fürst von Trient und Brixen, schließt Lang.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes