Bei Beschwerden über Zweisprachigkeitsmängel in öffentlichen Betrieben werden die Bürger auch in Zukunft keinen Ansprechpartner haben. Einen solchen hatte die Süd-Tiroler Freiheit mit einem Beschlussantrag gefordert, doch wurde dieser vom Landtag abgelehnt.
Landeshauptmann Arno Kompatscher brachte jedoch den Gegenvorschlag, dass zukünftig ein Landesamt gegen Bezahlung die Übersetzung von Dokumenten übernimmt. Myriam Atz Tammerle, die Einbringerin des Antrages, sieht in diesem Vorschlag nur die Lösung eines Teilproblems.
„Wie sollen sich Bürger verhalten und an wen sollen sie sich wenden, wenn sie mit Beamten am Schalter oder am Telefon nicht in ihrer Muttersprache reden dürfen, weil der Beamte nicht zweisprachig ist?“, fragt sich Atz Tammerle. Dass ihr Beschlussantrag abgelehnt wurde, ist für sie nicht nachvollziehbar: „Die Zweisprachigkeitsmängel sind alltäglich und weit verbreitet, und die bisherigen Bestimmungen reichen offenbar nicht aus, um solche Mängel zu verhindern bzw. zu beseitigen. Unser Beschlussantrag hätte einen neuen Weg aufgezeigt, den der Landtag bedauerlicherweise nicht beschreiten will.“
Süd-Tiroler Freiheit
Landtagsfraktion