Cristian Kollmann von der Süd-Tiroler Freiheit nimmt zur Reaktion des Bozner Bürgermeisters, Renzo Caramaschi, auf die Verleihung des Goldenen Benito Stellung.
„Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Bozner Bürgermeister, Renzo Caramaschi, die Maske runterreißen lässt und er damit seine wahre Gesinnung offenbart! Ein derartiges Verhalten zeugt von mangelndem Demokratieverständnis, ist des hohen Amtes eines Bürgermeisters unwürdig und erinnert an Führer von autoritären Regimen in der Welt. Caramaschi hat alles andere als staatsmännisch und souverän reagiert. Und er setzt mit seinen jüngsten verbalen Entgleisungen noch eins drauf, indem er den politischen Gegner als ‚Null‘, ‚Würstchen‘, ‚kleinen Hitler‘, ‚kleinen Mussolini‘, ‚Faschist‘ und als ‚Anhänger der Apartheid‘ zu diskreditieren versucht.
Professionell wäre es gewesen, wenn sich Caramaschi stattdessen mit der politischen Botschaft, die mit der Preisübergabe einhergeht, offensiv auseinandergesetzt hätte und sich bereit erklärt hätte, sich endlich klar und unmissverständlich vom kulturverbrecherischen Aspekt des Faschismus zu distanzieren!
Sollte Caramaschi – lieber spät als nie – endlich umkehren und sich ohne Relativierungsversuche gegen die rechtsradikalen Tendenzen in Bozen und seine Denkmäler stellen, ist die Süd-Tiroler Freiheit die Erste, die sich hinter ihn stellen würde und mit ihm an einem Strang ziehen würde.
Es macht schon einen eigenartigen Eindruck und lässt letztendlich tief blicken, dass es Caramaschi jedoch vorzieht, diejenigen, die sich am entschiedensten gegen die faschistische Erinnerungskultur in Bozen stemmen, ihrerseits als Faschisten zu beschimpfen und sich selbst dagegen als ‚Antifaschist‘ zu loben, während er gleichzeitig für teures Steuergeld Duplikate von faschistischen Symbolen anfertigen lässt! Diesen Widerspruch muss Caramaschi der Bevölkerung erklären und nicht durch Diffamierungen von seinem mangelnden Demokratieverständnis und seiner Beihilfe zu einer positiven faschistischen Erinnerungskultur ablenken!
Wenn Caramaschi die Überreichung des Goldenen Benito als Clownerie bezeichnet, wäre es angemessen gewesen, auf die Aktion der Süd-Tiroler Freiheit mit Humor und nicht mit Hass zu reagieren. Das Echo in der internationalen Presse auf die Entgleisung des Bürgermeisters lässt tief blicken. Äußerst beschämend ist zuletzt auch die Tatsache, dass, auf Veranlassung von Caramaschi, der ehemalige Bozner Vizebürgermeister, Oswald Ellecosta, handgreiflich durch die von ihm herbeigerufene Polizei aus dem Saal gebeten wurde. So etwas hat man tatsächlich zuletzt in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in Südtirol zur Zeit des Faschismus erlebt.“
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit