SVP-Obmann Philipp Achammer begrüßt die von der Sechserkommission vorgelegte Durchführungsbestimmung zur Toponomastik als „Durchbruch“. Als Durchbruch wird das Ergebnis auch von der Süd-Tiroler Freiheit bezeichnet, doch als Durchbruch der etwas anderen Art.
Welcher Art genau, erklärt der Toponomastikexperte der Bewegung, Cristian Kollmann, und er zeigt sich sehr besorgt: „Die Südtiroler Volkspartei hat dem faschistischen Kulturverbrechen endgültig zum Durchbruch verholfen! Wenn Achammer nun vollmundig verkündet, dass ‚nur‘ jene Namen amtlich bleiben sollen, die effektiv auch in Verwendung sind, heißt dies im Klartext, dass jene Lügen, die seit Generationen tagtäglich verbreitet werden, effektiv auch beibehalten werden, indem sie nunmehr vom Land abgesegnet werden.
Die Sechserkommission, die die Durchführungsbestimmung zur Toponomastik ausgearbeitet hat, ist ausschließlich von Dilettanten besetzt. Niemand von den Kommissionsmitgliedern hat eine Ahnung, worum es in der Toponomastik aus wissenschaftlicher Sicht geht, aber alle von ihnen geben sich als Experten aus und legen nun ein Papier vor, das jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt.
Einen faschistisch unbelasteten und wissenschaftlichen Diskurs hat die SVP immer gemieden, und jetzt sieht man das Ergebnis! Die SVP betätigt sich einmal mehr und unmissverständlicher denn je als Mitläufer und Förderer eines ins Positive verdrehten Faschismus und als Verhöhner und Verräter des kollektiven Tiroler Kulturerbes.
Die Südtiroler Bürger seien eindringlich gemahnt, auf dieses verantwortungslose und fahrlässige Verhalten der SVP nicht mit Gleichgültigkeit zu reagieren oder es gar zu begrüßen, sondern es im Namen der Demokratie, des Antifaschismus und eines ehrlich gemeinten und faschistisch unbelasteten Friedens schärftens zu verurteilen!“
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit