Zu einem Gedankenaustausch trafen sich vor kurzem Vertreter der HochschülerInnenschaft (SH) und der Süd-Tiroler Freiheit. Dabei wurden einige nicht nur für Studierende wichtige Themen wie die Facharztausbildung, die Hochschulförderung und die Zukunft des Tiroler Studentenheimes in Wien und des Süd-Tiroler Studentenheimes in Innsbruck diskutiert. SH und Süd-Tiroler Freiheit betonen: „Wenn Süd-Tirol die weitere Abwanderung von Fachkräften verhindern will, braucht es schnelle und treffsicherere Maßnahmen!“
Die beiden Organisationen konnten bei den besprochenen Themen zahlreiche Schnittmengen finden. Fünf nach zwölf sei es bei der Anerkennung von in Österreich absolvierten Facharztausbildungen. Jungärzte die nach Süd-Tirol zurückkehren wollen, hätten hier einen langwierigen bürokratischen Spießrutenlauf vor sich. Das sei einer von mehreren Gründen, warum viele Nachwuchsärzte nach dem Studium nicht nach Süd-Tirol zurückkehren. Solange es keine europäische Lösung des Problems gibt, brauche es eine Ausnahmeregelung für Süd-Tirol: „So wie die Reifeprüfung der Süd-Tiroler in Österreich automatisch anerkannt wird, so sollten auch die im ‚Ausland‘ abgeschlossenen Fachausbildungen auf dem Gebiet der Provinz Bozen automatische Anerkennung finden!“
Beim Treffen kamen zudem die Probleme bei der Finanzierung des Tiroler Studentenheimes in Wien und des Süd-Tiroler Studentenheimes in Innsbruck zur Sprache. Hier handle es sich laut SH um eine Notstandssituation, da vielen Süd-Tiroler Studierenden der Verlust ihres Heimplatzes in Wien und Innsbruck drohe. Die Süd-Tiroler Freiheit sicherte hier ihre volle Unterstützung zu: „Auf Antrag der Bewegung hat sich der Landtag bereits im vergangenen Juli gegen eine Kürzung der Finanzierung ausgesprochen. Wir sind nicht gewillt tatenlos dabei zuzusehen, wie die Landesregierung die Europaregion Tirol zerstört und Beschlüsse des Landtages einfach ignoriert“, geben sich die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit kämpferisch.
Besorgt zeigte sich die SH auch was die Hochschulförderung anbelangt, die seit Jahren stagniere. Durch eine mögliche Einführung der „Einheitlichen Einkommens und Vermögenserklärung“ (EVEE) bei der Verteilung von Stipendien, steige zudem der bürokratische Aufwand und sinke die soziale Treffsicherheit der Förderungen.
Sowohl die HochschülerInnenschaft als auch die Süd-Tiroler Freiheit zeigten sich zufrieden mit dem Treffen. Beide Organisationen betonten abschließend, dass man bei den besprochenen Themen am Ball bleiben werde.
Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung und Landtagssekretär der Süd-Tiroler Freiheit.
stefan.zelger@suedtiroler-freiheit.com