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Das Siegesdenkmal: Bozens größtes „Wahrzeichen“?!

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Das Siegesdenkmal: Bozens größtes „Wahrzeichen“?!

„Jahrzehntelange Relativierung und Beschönigung der faschistischen Relikte haben dazu geführt, dass diese von vielen als die größten ‚Wahrzeichen‘ der Landeshauptstadt Bozen gesehen werden. Mussolini, Tolomei und Konsorten feiern einen späten Sieg!“ Zu diesem vernichtenden Urteil kommt Stefan Zelger, Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit. Anlass ist die immer häufigere Verwendung des faschistischen Siegesdenkmals als Erkennungszeichen für Bozen. Sogar für Kinder scheint das Siegesdenkmal schon das charakteristischste an Bozen zu sein!

Einige Beispiele: Die Wirtschaftszeitung „Sole24ore“ veröffentlichte im Juli 2015 eine Rangliste der besten Universitäten Italiens. Garniert wurde die Rangliste nebst den Städtenamen mit Piktogrammen der charakteristischsten Sehenswürdigkeit der jeweiligen Stadt. Für die Wirtschaftsjournalisten war es in Bezug auf Bozen das Siegesdenkmal. Mussolinis marmorne Beleidigung in einer Reihe mit dem Mailänder Dom und dem Kolosseum in Rom. Auch beim letzten Heimspeil des HC Bozen durfte man in der Choreografie der „Fans“ neben der Silhouette der Eiswelle jene des Siegesdenkmals „bestaunen“.

Das mag leider nicht verwundern, war es doch die landeseigene „Südtiroler Marketinggesellschaft“, die auf Instagram mit dem Siegesdenkmal warb. Wo sich auf einem idyllischen Bild die letzten Sonnenstrahlen durch die Säulen des Denkmals ihren Weg bahnten, war euphemistisch von „einem Monument mit Geschichte und Vergangenheit“ die Rede.

„Wie erschreckend tief sich die faschistischen Relikte in den Alltag hierzulande eingebrannt haben, zeigt ein Malwettbewerb für Kinder einer Süd-Tiroler Transportfirma“, betont Zelger. „Selbst für einige der Kleinsten scheint das Siegesdenkmal das Schönste an Bozen zu sein! Auf dem Bild steht es in einer Reihe mit der Freiheitsstatue, den Pyramiden und dem schiefen Turm von Pisa.“

Für die Süd-Tiroler Freiheit beweisen diese Episoden, dass die „Appeasement-Politik“ in Sachen faschistischer Relikte kläglich gescheitert ist. „Das Siegesdenkmal ist kein Mahnmal, sondern ein Schandfleck. Daran ändert auch eine Ausstellung im Keller nichts. Es muss aus Süd-Tirol entfernt werden“, fordert die Bewegung abschließend.

Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.
stefan.zelger@suedtiroler-freiheit.com

 

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