Eine Delegation der Süd-Tiroler Freiheit, bestehend aus dem Landtagsabgeordneten Sven Knoll, dem Pressesprecher Cristian Kollmann und dem Jugendvertreter Christoph Mitterhofer, hat diese Woche an der internationalen Tagung europäischer Minderheiten und Völker ohne Staat in Kattowitz in Oberschlesien teilgenommen. Die Tagung stand ganz im Zeichen der Folgen des Brexit und der dadurch neu aufgeflammten Selbstbestimmungsbestrebung in Schottland, die auch für Süd-Tirol richtungsweisend ist.
Die Entscheidung der schottischen Regierung, ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum durchzuführen, zeigt, dass Selbstbestimmung möglich ist, wenn der Wille der Regierung gegeben ist.
Wenn Schottland erneut abstimmt und sich für die Unabhängigkeit entscheidet, gibt es endgültig keine Ausrede mehr für Süd-Tirol, nicht auch die Unabhängigkeit von Italien anzustreben.
Angesichts einer fortschreitenden Renationalisierung der Staaten in Europa wird die Zusammenarbeit der Minderheiten immer wichtiger, um nicht übergangen zu werden und sich in der EU gemeinsam Gehör zu verschaffen.
Die aktuelle Krise der EU ist das Ergebnis einer fehlgeleiteten Politik, die zwar immer von der europäischen Einheit spricht, in Wirklichkeit aber an den Grenzen der Nationalstaaten festhält und ein wirklich grenzüberschreitendes Zusammenwachsen verhindert. Umso wichtiger ist es daher, dass sich die Minderheiten und Völker Europas nicht länger beirren lassen und mit Nachdruck das einfordern, was ihnen in einer Demokratie zusteht: Selbst über die eigene Zukunft zu entscheiden.
Entweder lässt Europa eine freie und selbstbestimmte Entwicklung der Völker und Regionen zu, oder Europa wird am Nationalismus der einzelnen Staaten zerbrechen.
L.-Abg. Sven Knoll.