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Südtiroler Heimatbund: Auch wenn Baubeginn, Historisierung des Mussolini-Reliefs am Bozner Finanzamt ist halbherzige Sache

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Südtiroler Heimatbund: Auch wenn Baubeginn, Historisierung des Mussolini-Reliefs am Bozner Finanzamt ist halbherzige Sache

Als halbherzig und wenig historisierend bezeichnet der Südtiroler Heimatbund die nun endlich begonnenen Arbeiten zur Historisierung (von offizieller Seite aus Entschärfung) des Mussolini-Reliefs am Bozner Finanzamt, die bis Herbst abgeschlossen sein sollen. Nach einem, sich in die Länge ziehenden Tauziehen, angefangen von einem zur Farce avancierten Ideenwettbewerb, der Einigung mit den staatlichen Stellen und der öffentlichen Hand soll jetzt der „Duce“ hinter einem Spruch verbannt werden, so Obmann Roland Lang.

Doch das ist nicht der Fall. Benito Mussolini, strahlend und triumphierend, wird weiterhin sichtbar sein. Er wird von einem völlig entstellten und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat von Hannah Arendt „Niemand hat das Recht zu gehorchen“ beleuchtet. Doch hier verhält es sich wie beim Siegesdenkmal. Mit einem Ring um eine Säule ist die Historisierung nicht abgeschlossen. Man darf gespannt sein, welcher Text auf dem Infopoint stehen wird, der den geschichtlichen Kontext des Reliefs von Hans Piffrader erklärt, so der SHB.

Da das faschistische Relief erst vom demokratischen Italien vollendet wurde, ist es auch ein Beweis dafür, wer nach dem Sturz des Duce in Südtirol weiterhin die Politik Mussolinis verdeckt weiterführte. Da das Relief wie das Siegesdenkmal zwischen Wohnhäusern steht, wurde es von den Freiheitskämpfern in den sechziger Jahren verschont. Ansonsten wäre es wohl damals entsorgt worden!

Als wenig glücklich bezeichnet der Heimatbund auch die Aussage von Landeshauptmann Kompatscher. Laut ihm sollten wir aus der Geschichte lernen, um gemeinsam in eine bessere Zukunft zu gehen. Es ist zwar löblich aus der Geschichte zu lernen, doch es ist wenig zielführend, wenn Leute mit Ideologien in den Bozner Gemeinderat einziehen, welche keinerlei Interesse an einer gemeinsamen Zukunft haben und an den menschenverachtenden Denkweisen und Symbolen festhalten. Das sollte an dieser Stelle auch einmal erwähnt werden, schließt Lang.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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