Meran – Die Süd-Tiroler Freiheit hat am Samstag ihr zehntes Jubiläum gefeiert. Über 200 Personen aus allen Tiroler Landesteilen sowie ein Dutzend Ehrengäste, darunter aus Flandern und Sardinien, haben sich im Kulturzentrum Meran-Mais (KIMM) eingefunden.
Ihren runden Geburtstag nahm die Bewegung zum Anlass, bei Musik, Speis und Trank gemeinsam Rückschau auf die vergangenen zehn Jahre zu halten, den vielen fleißigen Mitgliedern zu danken und die Ist-Situation in Südtirol zu analysieren.
Die vor zehn Jahren stattgefundene Trennung von der damaligen Union für Südtirol und die Gründung einer neuen politischen Kraft hat sich rückblickend für die Süd-Tiroler Freiheit als die richtige Entscheidung herausgestellt. Die dramatische Situation jener Zeit wurde dadurch vielen Anwesenden eindrucksvoll in Erinnerung gerufen, zumal damals niemand wissen konnte, wie es weitergehen würde. Heute jedoch, mit drei Abgeordneten im Südtiroler Landtag, 43 Vertretern in den Gemeinden und über 4.000 Mitgliedern, sieht sich die Süd-Tiroler Freiheit gestärkter und motivierter denn je. Ihre Standhaftigkeit in Sachen Selbstbestimmung und Volkstumspolitik hat sich bewährt. Beides wird daher auch in Zukunft zu den Hauptanliegen der Bewegung gehören.
Die Ehrengäste, Wouter Patho von der Partei „Neu-Flämische Allianz“ und Andrea Cocco von der Partei „Partidu Sardu“, attestierten in ihren Grußworten dem Publikum, dass Selbstbestimmung und Unabhängigkeit im europäischen Trend liegen und dass kein Nationalstaat diese Entwicklung aufhalten kann. Auch der Hauptredner Hubert Dorn, Generalsekretär der Bayernpartei, griff dieses Thema auf. Dorn ging aber auch auf die Migration in Europa ein und warnte Europa und besonders Deutschland davor, darüber nicht völlig die Kontrolle zu verlieren.
Eva Klotz, die langjährige Gallionsfigur der Süd-Tiroler Freiheit und ehemalige Landtagsabgeordnete, sowie Myriam Atz Tammerle, die Ende 2014 für Eva Klotz in den Landtag nachgerückt war, wurden gemeinsam auf die Bühne zum Interview gebeten. Sie berichteten über ihre persönlichen, politischen und menschlichen Erfahrungen im Laufe ihrer 31-jährigen bzw. zweieinhalbjährigen Tätigkeit als Landtagsabgeordnete.
Der Landtagsabgeordnete Bernhard Zimmerhofer, der aufgrund eines Trauerfalls in seiner Familie kurzfristig verhindert war, brachte in schriftlich übermittelten Grußworten seine Freude mit den Entwicklungen der Süd-Tiroler Freiheit und den europäischen Verbündeten innerhalb der Europäischen Freien Allianz (EFA) zum Ausdruck.
Die Schlussrede hielt Sven Knoll. Der Landtagsabgeordnete holte zu einem Rundumschlag gegen die Südtiroler Volkspartei aus, indem er deren Politik als „romgefällig“ anprangerte und eine Reihe von Beispielen dafür nannte: Schließung der Geburtenstationen, verfehlte Gesundheitspolitik, Ja zur zentralistischen Verfassungsreform, Ja zu den faschistischen Ortsnamen, Abhängigkeitsverhältnis zum Partito Democratico, chaotische Migrationspolitik. Knoll schwor die Anwesenden einmal mehr auf die Selbstbestimmung und auf ein Europa der Regionen und freien Völker ein. Dabei gelte es, sich nicht aufhalten zu lassen und sich an Katalonien und Schottland zu orientieren.
Einen weiteren Höhepunkt der Feier bildete der Auftakt zur neuen Toponomastik-Aktion der Süd-Tiroler Freiheit. Diese Aktion wird die Bewegung auf einer eigenen Pressekonferenz am Dienstag, den 9. Mai um 09.30 Uhr in ihrem Büro in der Laubengase 9 vorstellen.
Von der 10-Jahresfeier der Süd-Tiroler Freiheit,
Cristian Kollmann, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.