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Tiroler Verdienstkreuz: Sepp Mitterhofer erneut übergangen

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Tiroler Verdienstkreuz: Sepp Mitterhofer erneut übergangen

Das Komitee für die Vorschläge zur Verleihung des Tiroler Verdienstkreuzes hat den um die Heimat verdienten Ehrenobmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB), Sepp Mitterhofer, erneut übergangen. Dies stellt Obmann Roland Lang in einer Presseaussendung fest. Das Komitee für die Vorschläge der Südtiroler Seite zur Vergabe der Ehrungen des Landes Tirol verlange aber offensichtlich auch politische Anpassung und eine staatsgefällige Haltung, um für eine Tiroler Auszeichnung vorgeschlagen zu werden. Bereits seit 2011 ersucht der SHB alle Jahre, den Freiheitskämpfer zu ehren.

Mitterhofer war in den Sechzigerjahren der Gruppe um Sepp Kerschbaumer beigetreten und nach seiner Verhaftung in der Carabinieri-Kaserne in Meran entsetzlichen Folterungen unterworfen worden, die er in einem aus dem Gefängnis geschmuggelten Brief an LH Magnago schilderte. Im Mailänder Prozess wurde er verurteilt und verbrachte acht Jahre im Gefängnis. Auf der SVP-Landesversammlung von 1976 würdigte Magnago die politische und menschliche Einstellung der Südtiroler Freiheitskämpfer. Ohne diese wäre es im September 1961 nicht zur Einsetzung der 19-er-Kommission gekommen, die schließlich zur wesentlich verbesserten Südtirol-Autonomie führte.

Mitterhofers Einsatz und der seiner Mitstreiter im BAS hätten unbestreitbar die italienische Regierung im Herbst 1961 gezwungen, sich auf ernsthafte Autonomieverhandlungen einzulassen. Vom Ergebnis profitiere längst die gesamte Südtiroler Bevölkerung, schreibtder SHB in der Aussendung.

Mitterhofer habe seinen selbstlosen Einsatz für die Heimat im Südtiroler Heimatbund als deren langjähriger Obmann fortgesetzt. Mit Hilfe des Rechtsanwaltes und heutigen Senators Dr. Karl Zeller konnte Mitterhofer die Löschung der Hypotheken des Staates auf die Besitztümer ehemaliger politischer Häftlinge und die Wiedererlangung der bürgerlichen Rechte erreichen.

Auf politischem Gebiet blieb Sepp Mitterhofer ebenfalls unermüdlich tätig. Es ist auch seiner Mitwirkung zu verdanken, dass der Landesfestumzug von 2009 in Innsbruck nicht zu einer bloßen Trachtenschau, sondern zu einem mächtigen Bekenntnis zur Tiroler Landeseinheit wurde. Mitterhofer konnte das menschenrechtliche Grundanliegen des unverzichtbaren Selbstbestimmungsrechts für Südtirol und für die Landeseinheit auch im Österreich-Konvent des Österreichischen Nationalrates vortragen. Im Februar d.J. ist Mitterhofer 85 Jahre alt geworden.

Gerade in diesem Jahr sei eine Ehrung durch das Land Tirol besonders angemessen und verdient gewesen, heißt es in der Presseaussendung des Südtiroler Heimatbundes.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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