Heute Vormittag ist in Lienz die große Tiroler Radtour der Süd-Tiroler Freiheit gestartet. Bewußt wurde Ost-Tirol zum Start der Tour durch ganz Tirol gewählt, da Ost-Tirol die Teilung Tirols besonders stark zu spüren bekommt. Die Unrechtsgrenze in Winnebach zerreißt nicht nur das Pustertal, sondern hat Ost-Tirol auch ins geographische Abseits manövriert, das nicht einmal mehr mit dem Rest des Bundeslandes Tirol zusammenhängt.
Zum Auftakt wurden in Lienz politische Gespräche mit dem Ost-Tiroler Landtagsabgeordneten Josef Schett geführt. Dabei standen die Zukunft der Europaregion Tirol, die Zusammenarbeit im Pustertal sowie die wirtschaftliche Vernetzung zwischen Ost- und Süd-Tirol im Mittelpunkt.
Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit und Josef Schett waren sich einig, dass es konkrete Projekte für die Europaregion Tirol braucht und nicht nur schöne Sonntagsreden. Ein wirkliches Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile scheitert nämlich noch immer am Kirchturmdenken auf beiden Seiten der Unrechtsgrenze.
Als Beispiel wurde das Krankenhaus Innichen genannt, das von den Bewohnern des Nachbarortes Sillian kaum genutzt werden kann. Auch ein Austausch am Arbeitsmarkt, die gemeinsame Nutzung von Schulen sowie eine Zusammenarbeit im Tourismus findet kaum statt. Vor einigen Jahren wurde sogar die direkte Zugverbindung Innsbruck-Bruneck-Lienz eingestellt.
Beim heutigen Treffen in Lienz wurde daher vereinbart, in Zusammenarbeit mit Vereinen und Wirtschaftstreibenden einen gemeinsamen Forderungskatalog zu erstellen, um die Bereiche zu definieren, in welchen eine konkrete Zusammenarbeit angestrebt werden soll, um Ost-Tirol und Süd-Tirol stärker zu vernetzen.
Nach den politischen Gesprächen in Lienz startete die Radltour durch das Pustertal und wird heute noch bis nach Bruneck weiterfahren. In der kommenden Tagen wird die Süd-Tiroler Freiheit durch ganz Tirol radeln und sich mit Kommunal- und Landespolitikern aus allen Landesteilen treffen.
Süd-Tiroler Freiheit,
Freies Bündnis für Tirol.