„Dolomites Val Gardena“ – der Tourismusverein Gröden hat zwei touristische Markennamen in einem Logo zusammengeführt. Mit der Sprachwahl hat die Süd-Tiroler Freiheit keine Freude.
„Ein englisches Dolomites und ein italienisches Gardena passen nicht zu einem Tal, das mehrheitlich ladinisch und im vordersten Abschnitt deutsch besiedelt ist!“, kritisiert Cristian Kollmann, der Toponomastikexperte der Süd-Tiroler Freiheit.
Er erinnert daran, dass es bereits in der Vergangenheit Widerstände von Seiten der Süd-Tiroler Freiheit sowie der Grödner Schützen gab, als man beschloss, auf den deutschen Namen Gröden gänzlich zu verzichten und nur noch einsprachig italienisch mit Val Gardena zu werben. „Wenn man schon aus marktstrategischen Gründen auf Einsprachigkeit setzt, warum wirbt man dann nicht mit dem autochthonen ladinischen Namen Gherdëina?“, regte Kollmann bereits damals an. „Gerade die zwei Punkte über dem e würden dem Namen eine gewisse Exotik verleihen“.
Doch in den Namen Gardena und in das damalige Logo, das ein großes G darstellt, sei viel Geld investiert worden, argumentierte man vor vier Jahren. Man könne dies nicht einfach so ändern. „Und nun ist das G also doch plötzlich nicht mehr da, und stattdessen ist Val Gardena um so präsenter?“, wundert sich Kollmann. Er findet es bedauerlich, „dass für die Touristiker als Kriterium für die Sprachwahl einzig die Zugehörigkeit eines Gebiets zu Italien und nicht seine sprachlichen Besonderheiten zählen.“
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit