Der Gemeinderat von Vahrn hat sich in der Sitzung vom 27. September für die Verwendung von überwiegend einsprachigen, historisch fundierten Orts- und Flurnamen in der lokalen Kartographie ausgesprochen. Für Cristian Kollmann, Toponomastikexperte der Süd-Tiroler Freiheit, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung, und er hofft auf eine Signalwirkung für andere Gemeinden.
„Die zahlreichen, zum Teil neuen Übersetzungen wie z. B. ‚Colle Libero‘ für den Freienbühel auf den neuen Panoramatafeln hatten zu Recht für reichlich Kritik gesorgt. Gut, dass diese manipulativen Begriffe nun zurückgenommen werden!“, freut sich Kollmann.
Auf der Gemeinderatssitzung waren er und der Landtagsabgeordnete Bernhard Zimmerhofer sowie viele weitere Interessenten persönlich anwesend und haben die Diskussion aufmerksam mitverfolgt. „Die Diskussion verlief recht sachlich, und es war das Bemühen um einen sensiblen Umgang mit dem geographischen Namengut sowie um die Einhaltung von wissenschaftlichen Regeln erkennbar“, schildert Kollmann. Als Nächstes gelte es nun, diese Regeln konkret zu erläutern. Die Grundregel laute jedenfalls, „dass Zweisprachigkeit von Namen etwas ganz anderes als Zweisprachigkeit von Wörtern ist, weil Namen bezeichnen und Wörter bedeuten und demnach nur letztere übersetzbar sind.“
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit