Die Plakataktion des Südtiroler Heimatbundes in Rom, mit der Aufschrift „Il Sudtirolo non é Italia“, hat in den letzten Wochen zu heftigen Diskussionen und kontroversen Stellungnahmen geführt. Damit wurde das Ziel der Aktion voll erreicht. Die Anzeige gegen die Plakatbeschmierer wurde nun leider ergebnislos archiviert, so Obmann Roland Lang.
In einem Schreiben der römischen Staatsanwaltschaft wurde uns mitgeteilt, dass Staatsanwältin Dr. Tonelli um die Archivierung der Anzeige angesucht habe, da die Nachforschungen über die Täter zu keinem Ergebnis geführt haben.
Der SHB verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine Umfrage des unabhängigen Meinungsinstitutes Demetra in Mestre in ganz Italien, das 2014 durchgeführt wurde. Erstaunlicherweise erklärten 71,8 Prozent der Italiener sich damit einverstanden, dass die Südtiroler ihr Selbstbestimmungsrecht ausüben. Mehr als zwei Drittel der Italiener wird das Plakat damit nicht gestört haben, stellt der SHB zufrieden fest.
Es war abzusehen, dass es, besonders auf italienischer Seite, nicht nur Zustimmung zu dem Plakat geben würde. Allerdings erreichte uns aber sehr viel Solidarität von Unabhängigkeitsbewegungen aus Venetien, der Lombardei und dem Piemont. Dafür möchten wir uns bedanken.
Inakzeptabel war das Verhalten einiger fanatischer Nationalisten, die die Plakate beschmiert und mit ihren Aufklebern versehen haben. Der SHB konnte diesen undemokratischen Akt so nicht hinnehmen, musste doch bereits das Aufhängen der Plakate vor dem Verwaltungsgericht Latium erstritten werden.
Da die Täter ihre Aufkleber auf den Plakaten angebracht hatten und sich außerdem die Frechheit herausnahmen, sich ihrer Taten auf Facebook zu rühmen, erwartete sich der SHB eigentlich eine Aufklärung. Doch die Uhren ticken in Rom eben anders, schließt Roland Lang.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes