Die Süd-Tiroler Freiheit begrüßt das Ergebnis des Autonomie-Referendums in der Lombardei und in Venetien. Die Wähler haben sich deutlich für mehr Unabhängigkeit von Rom ausgesprochen und damit den italienischen Zentralisierungstendenzen eine klare Absage erteilt. In der Lombardei lag die Zustimmung bei 95,3 Prozent (Wahlbeteiligung 39 Prozent), in Venetien bei sogar 98,1 Prozent (Wahlbeteiligung 57 Prozent).
Erst vor wenigen Monaten hatte der PD ― mit tatkräftiger Unterstützung der SVP ― eine zentralistische Verfassungsreform durchboxen wollen, die die Regionen ihrer autonomen Rechte beraubt hätte. Die Ablehnung zu dieser Verfassungsreform war das Vorspiel zur Forderung nach mehr Selbstverwaltung, die heute von den Wählern in der Lombardei und in Venetien zum Ausdruck gebracht wurde. Mit diesem Wahlergebnis wird nun eine Diskussion über die Zukunft der Autonomien in Italien beginnen.
Die Süd-Tiroler Freiheit warnt daher davor, die Autonomiebestrebungen in Lombardo-Venetien mit der Süd-Tirol-Autonomie gleichzusetzen. Süd-Tirol besitzt eine rein ethnische Autonomie zum Schutze der österreichischen Minderheit in Italien und keine territoriale Autonomie, die nur auf Selbstverwaltung ausgerichtet ist. Die Süd-Tirol-Autonomie dient als Übergangslösung, um Kultur und Sprache zu erhalten, solange Süd-Tirol noch zum fremdnationalen Staat Italien gehört.
Die Lombardei und Venetien können jedoch von der Erfahrung in Süd-Tirol lernen, dass es allemal besser ist, selbst Verantwortung für das eigene Land zu übernehmen, denn je weniger sich Italien in unsere Belange einmischt, desto besser geht es Süd-Tirol.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.