Erst im Mitte September hat die Kammer in Rom einem Gesetz zugestimmt, wonach die Verherrlichung des Faschismus in Italien künftig strafbar ist. Dennoch ist in diesen Tagen wieder der Mussolini-Kalender für das kommende Jahr erhältlich. Die Süd-Tiroler Freiheit übt scharfe Kritik am Vertrieb des neuen Mussolini-Wandkalenders 2018. Dieser huldigt in Bild und Text die „großartigen“ Leistungen Mussolinis.
Einer Version des Kalenders ist sogar eine CD (Inni Fascisti) mit faschistischen Propagandaliedern beigelegt. Die CD beinhaltet „faschistischen Hymnen“, wie „Duce, Duce“ oder „Facetta Nera“, dem Marschlied der faschistischen Milizionäre anlässlich des Italienisch-Äthiopischen Krieges 1935. An Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten.
Gerade in Süd-Tirol, wo der Faschismus sehr viel Leid angerichtet und mit brutaler Härte zugeschlagen hat, ist der Vertrieb eine besondere Demütigung, so das Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, Werner Thaler.
Laut dem in der Kammer genehmigten Fiano-Gesetz, welchem noch der Senat zustimmen muss, drohen für die Verherrlichung des Faschismus Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Die Herausgeber publizieren trotzdem munter weiter, die Justiz schaut den traurigen Schauspiel ergeben zu. Italien bleibt weiterhin ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber im negativen Sinn.
Ganz nach dem Motto „wehret den Anfängen“, gehören die Mussolini-Kalender und alle anderen schwarz-braunen Devotionalien, mit samt dem dahinterstehenden Gedankengut, auf den Müllhaufen der Geschichte, betont die Süd-Tiroler Freiheit abschließend.
Werner Thaler
Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit