Es galt als sicher: In Gmund sollte ein riesiger Militärschießstand errichtet werden. Unmittelbar am Kalterer See. Ein Skandal. Doch nun hat der Landeshauptmann das Verteidigungsministerium ersucht, „aufgrund neuer politischer Überlegungen“, davon abzusehen. Kommt statt des Schießstandes ein Abschiebezentrum für abgewiesene Flüchtlinge? Die Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit fordert Klarheit. Im Landtag wurde deshalb eine Anfrage eingereicht.
Seit fast zehn Jahren plant das Militär die Errichtung eines Militärschießstandes in Gmund beim sogenannten Pulverlager. Ein riesiges Gelände, nur wenige hundert Meter vom Kalterer See entfernt. Erst vor einem Jahr wurde das fertige Projekt dem Gemeinderat von Kaltern vorgestellt. Ein Großprojekt von der Fläche von mehr als sieben Tennisfeldern. Für die Süd-Tiroler Freiheit eine drohende Belastung für Natur, Einheimische und Gäste. Noch dazu an einem der schönsten Flecken des Landes. Die Bewegung hat sich deshalb von Anfang an gegen den Schießstand eingesetzt. Die Landesregierung nicht. Bis jetzt.
Bereits im Sommer machten Gerüchte die Runde, dass das Land auf dem Militärgelände ein Abschiebezentrum für abgewiesene Asylbewerber plane. Stefan Zelger von der Bezirksgruppe der Süd-Tiroler Freiheit fragt sich: „Steckt hinter den Gerüchten mehr als Schall und Rauch?“ Er fordert die Landesregierung dazu auf, Klarheit zu schaffen: „Mit schwammigen Formulierungen wird die Bevölkerung verunsichert. Der Landeshauptmann soll sagen, welche politischen Überlegungen ihn dazu veranlasst haben, plötzlich beim Verteidigungsministerium zu intervenieren, nachdem er jahrelang keinen Finger gerührt hat!“
Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Bernhard Zimmerhofer hat die Bezirksgruppe deshalb eine Landtagsanfrage ausgearbeitet. Denn die Bevölkerung im Unterland und Überetsch will endlich wissen: Was wird aus dem Militärgelände bei Gmund?
Stefan Zelger, Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit
stefan.zelger@suedtiroler-freiheit.com