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Auch 2017 war Caramaschi nicht Bürgermeister für alle!

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Auch 2017 war Caramaschi nicht Bürgermeister für alle!

Reaktivierung des Markuslöwen und der römischen Wölfin, Aufhübschung des Mussolinireliefs, Abriss der Negrellihalle: Die Ortsgruppe Bozen der Süd-Tiroler Freiheit stellt in ihrem Jahresrückblick fest, dass in Bozen, wenn es um das architektonische Vermächtnis der Stadt ging, mit zweierlei Maß gemessen worden wurde.

„Ideologisch aufgeladene Architektur aus der Zeit des Faschismus wird mit Steuergeldern renoviert und zu einem künstlerischen und scheinbar entideologisierten Ensemble uminterpretiert. Ideologiefreie Architektur aus der Habsburgerzeit wie die Negrellihalle wird abgerissen“, bedauert der Ortssprecher Cristian Kollmann. Auf den Punkt gebracht stellt er fest: „Renzo Caramaschi hat sich einmal mehr um die Positivierung der faschistischen Erinnerungskultur bemüht. Auch dass er sich jüngst gegen die österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler ausgesprochen hat, zeigt sehr deutlich, dass Caramaschi den Südtirolern ihre österreichische Identität absprechen will und er, entgegen seinen eigenen Behauptungen, eben nicht Bürgermeister für alle ist!“

Hinzukomme, dass für die „Renovierung und Instrumentalisierung der faschistischen Architektur“ die Südtiroler Steuerzahler aufkommen müssten. Die Bozner Ortsgruppe der Süd-Tiroler Freiheit rechnet vor: Für die Reaktivierung des Markuslöwen und der römischen Wölfin dürfen die Südtiroler Steuerzahler stolze 127.000 Euro hinblättern, mindestens 158.600 Euro sind es für die nur scheinbare Entschärfung des Mussolinireliefs, macht also insgesamt 285.600 Euro!

Kollmann: „Diese stolze Summe hätte man in weitaus sinnvollere Projekte investieren können, aber dass für die Pflege faschistischer Architektur weder Kosten noch Mühen gescheut werden, hat in Bozen ja Tradition, mit der es jedoch endlich zu brechen gilt!“

Eine Entscheidung, die Bürgermeister Renzo Caramaschi im Jahr 2017 getroffen habe, sei aber auch zu begrüßen: Die Errichtung einer Tafel im Gedenken an die Geschwister Hans und Sophie Scholl. „Die Gemeinde Bozen setzt damit ein klares Zeichen gegen die Verbrechen des Nationalsozialismus und würdigt dessen Opfer, und das ist gut so!“, urteilt Kollmann. Er warnt aber: „Die Verbrechen des Nationalsozialismus, die in Südtirol definitiv der Vergangenheit angehören, sollen nicht dafür herhalten, um von den Kulturverbrechen des Faschismus, die in Südtirol und besonders in Bozen in die Gegenwart hereinspielen, abzulenken!“

Süd-Tiroler Freiheit
Ortsgruppe Bozen

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